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18.06.2008

Ortsumgehung wird weiter heiß diskutiert

Gestern Abend diskutierten die Nordweststädter noch einmal über die vorliegenden Pläne zum Bau der Ortsumfahrung für Praunheim. Wie berichtet, hatte der Verein Brücke 71 zu dieser Veranstaltung eingeladen. Anders als die Praunheimer haben die Nordweststädter einiges gegen den Straßenneubau einzuwenden.

Die konträren Meinungen, die davon abhängen, ob jemand aus Praunheimer oder Nordweststädter Perspektive urteilt, spiegeln sich auch in den Stellungnahmen einiger Ortsbeiratspolitiker wider:

Die Grünen im Ortsbeirat 8 (Nordweststadt, Heddernheim, Niederursel) bleiben auch nach der jüngsten Vorstellung der Vorplanung zur Machbarkeitsstudie bei ihrem Nein zur Praunheimer Umfahrung. Da werde eine Straßen- und Bahntrasse geplant, die noch mehr Lärm in die Nordweststadt tragen und die Schadstoffbelastung dort steigern würde, erklärten sie. Schon 2005 hatten die Grünen im Achter gegen das Straßenbauprojekt gestimmt.

Ihr Einwände: Die 30 Meter lange Trasse nähme dem Landschaftsschutzgebiet am Steinbach seinen Wert, für den geplanten Verkehrsknoten am Praunheimer Weg würde so viel Fläche gebraucht, dass zwischen Fahrspuren und Hauswand nur wenig Platz bliebe. Noch größer wäre der Flächenverbrauch am Verkehrsknoten Hammarskjöldring. „Die Praunheimer Trasse hilft bei den Fragen nach der Mobilität der Menschen in zwanzig bis dreißig Jahren nicht weiter. Das immense Geld, was ausgegeben werden wird, löst keine Probleme der Zukunft. Die Trasse verlagert den Individualverkehr, wie er heute vorherrscht, von einem Stadtteil in den anderen“, urteilte die Fraktion.

Alfons Meister, der für die BFF im Ortsbeirat 8 sitzt und sich am Runden Tisch zur Ortsumfahrung als einer der wenigen Befürworter aus diesem Ortsbezirk beteiligt, ist da ganz anderer Meinung: „Der Straßenneubau ist dringend geboten, denn vor 50 Jahren war die Entwicklung im Frankfurter Nordwesten keinesfalls vorhersehbar.“ Die Straße werde als Ost-West-Verbindung gebraucht, um eine Verkehrsentlastung für Praunheim und Heddernheim zu schaffen.

Ein klares Ja zu den aktuellen Plänen der Stadt sagt auch Peter Sondag, Mitglied der SPD im Ortsbeirat 7 (Praunheim, Westhausen, Hausen, Industriehof, Rödelheim). „Die SPD geht davon aus, dass die Planungen für die Ortsumfahrung zügig vorangetrieben werden und bald mit dem Bau eines ersten Teilabschnitts – die Verlängerung der Ludwig-Landmann-Straße – begonnen werden kann“, erklärte Sondag. Er gab zusätzlich zu bedenken, dass die Verkehrsplaner auch noch eine „praktikable Lösung“ für die Einfahrt von der Heerstraße in die Steinbacher Hohl finden müssten. (ing)




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