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21.07.2008

Vom Geo-Pfad noch keine Spur

In der Uni arbeiten Studenten an den Schautafeln für den neuen Spazierweg. Wer den geplanten Geo-Pfad «Stadt-Land-Fluss» erkunden möchte, braucht festes Schuhwerk und Ausdauer. Die vier Kilometer lange Lern- und Erlebnisstrecke führt über neun Stationen vom alten römischen Hafen Nida bis zum Kätscheslachteich auf dem Riedberg und wird auch nach Fertigstellung nichts für zartbesaitete Spaziergänger sein.

Das durfte eine Wandergruppe, eingeladen von der Niederurseler Ortsgruppe der SPD, bei der ersten Geo-Pfad-Tour am Samstag testen. Doch auch wenn die Eröffnung nicht mehr allzu lang hin ist, bisher ist vom neuen Pfad noch nichts zu sehen. «Die ersten vier bis fünf Lehrtafeln sollen Ende Oktober stehen», sagt Judith Jördens von der Geo-Agentur des Fachbereichs Geowissenschaften der Goethe-Universität, die den Pfad als Gemeinschaftsprojekt mit dem Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) konzipiert hat. Gut zwei Stunden werden Spaziergänger brauchen, um an allen Informationstafeln vorbeizukommen und sich mit ihnen zu beschäftigen.

Weil die Tafeln noch fehlen, übernahmen es Judith Jördens und SPD-Ortsbeirat Robert Pastyrik, die noch anonymen Stationen mit Leben zu füllen. Unterstützung bekamen sie an den jeweiligen Stopps von Experten. Den Anfang machte dort, wo früher der Hafen der römischen Stadt Nida lag, in der Hadrianstraße, Manfred Piehl, Vorstandsmitglied des Archäologischen Forums NIDA. Piehl erklärte, welche Bedeutung dieser Hafen für das Leben in der Siedlung hatte. Judith Jördens ging auf die möglichen geologischen Funde ein, die heute noch im Boden stecken könnten.

Diese beiden Themen soll der Pfad in Zukunft bedienen: Die Stationen sollen Spaziergänger darauf aufmerksam machen, was sich in den zurückliegenden Jahrhunderten an ihrem Standort abgespielt hat. Andererseits wollen die Geologen Besonderheiten des Bodens, Naturereignisse und Funde aus der Antike erklären. Für Kinder wird es zum besseren Verständnis Mitmach-Stationen geben, an denen sie beispielsweise Bodenproben anfassen können.

Damit die Umsetzung pädagogischen Ansprüchen gerecht wird, arbeiten an der Planung die Schulen im Stadtteil und einige Lehramtsstudenten mit. Drei der Stellwände auf dem Pfad, die je drei Seitenwände haben sollen, bereiten die Geografiestudenten als ihre Examensarbeit vor. Darüber hinaus besteht die Arbeitsgruppe aus 20 Mitgliedern. Mit dabei sind auch Tassilo Sittmann, der für die Station Nordweststadt als Planer des Stadtteils Experte ist, und die Ernst-May-Gesellschaft, die von ihrem Vorsitzenden Eckhard Herrel vertreten wird.

«Es gibt aber noch einiges zu planen», sagt Geologin Jördens. Im August sollen die Layouts der ersten fünf Tafeln vorgestellt werden. So die für die Ernst-May-Siedlung, den Walter-Schwagenscheidt-Platz und Niederursel. Auch die Tafeln für den Startpunkt am Nida-Hafen und den Abschluss am Kätscheslachteich sollten dann fertig sein.

Bis zu 2000 Euro kostet jede Tafel, Geld dafür geben die «Freunde der Universität», die «Stiftung Flughafen Frankfurt am Main», 5000 Euro kommen vom Ortsbeirat. Insgesamt wird der Pfad wohl teurer als die bisher veranschlagten 43 000 Euro. Diese reichen nicht für die teuerste Anlaufstelle, den Aussichtsturm auf dem Riedberg mit Blick auf Taunus, Spessart und Odenwald. Was er kosten würde, wird erst 2009 feststehen. «Wahrscheinlich wird es etwas teurer, als gedacht», kündigt Judith Jördens an. (mer)




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