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19.08.2008

Gabriele Busch hat Niederursel eine Bank gestiftet

Für Gabriele Busch (83) ist ein außergewöhnlicher Wunsch in Erfüllung gegangen: Sie stiftete ihrem Wohnort Niederursel eine nagelneue Sitzbank. Diese steht nun im Dorfwiesenweg, in Höhe des Sportplatzes. «Ich gehe hier oft spazieren und habe immer eine Bank vermisst, auf der ich mich ausruhen kann», erzählt die Seniorin.

Im Oktober 2007 wandte sich Gabriele Busch mit einem Schreiben an den Bürgerverein Niederursel/Nordweststadt. Sie schrieb, dass sie seh- und gehbehindert sei, aber jeden Tag spazieren gehe – und dass dabei die Bänke zum Verweilen eine große Hilfe seien. Schließlich bot die Rentnerin dem Bürgerverein an, eine Sitzbank zu stiften, wenn sich dieser um die Aufstellung und Pflege kümmere.

Wolfgang Jung, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins, war von dem Brief gerührt und kontaktierte die Frau. Bis die Formalien geklärt waren, vergingen jedoch sechs Monate. Während dieser Zeit setzte Herr Jung alles daran, die Idee von Frau Busch in die Tat umzusetzen. Er trug die Bitte in einer Sitzung des Ortsbeirats vor und informierte das Grünflächenamt. Schließlich wurde der Wunsch bewilligt.

Die Kosten für die Bank, das Aufstellen und die Wartung für fünf Jahre betragen 800 Euro. Bis vor acht Jahren hat an der Stelle schon einmal eine Bank gestanden, diese ist jedoch wegen ihres sehr schlechten Zustands entfernt worden. «Den Ort habe ich mir ausgesucht, weil die Umgebung so schön ländlich ist», sagt Gabriele Busch.

In Frankfurt aufgewachsen, hat die Stifterin eine Fotolehre in Marburg absolviert. Von 1948 an studierte sie zehn Semester Kunstgeschichte in Frankfurt. Ihr Examen hat sie bis heute nicht gemacht, da sie als Fotografin im Städel-Museum zu arbeiten begann. «Das Schöne an der Arbeit war, dass ich das Fotografieren direkt mit der Kunst verbinden konnte.»

Nach 15 Jahren im Städel legte sie der Kinder wegen ihren Beruf auf Eis. Nebenher bot sie aber freiwillig Kinderführungen im Museum an. Frau Busch ist Mutter von vier Kindern und siebenfache Oma. Nachdem ihr Mann vor sechs Jahren starb, zog sie bei ihrem jüngsten Sohn Michael ein. Seitdem lebt die ehemalige Fotografin in Niederursel.

«Ich bin dem Bürgerverein sehr dankbar, dass er die Aufstellung der Bank ermöglicht hat.» Der Bürgerverein bedankte sich seinerseits und bedachte die Stifterin mit Blumen.(fns)




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