19.08.2008
Kirchengemeinden blicken mit Sorge in die Zukunft
«Ökumene» heißt das Zauberwort, wenn die katholische St.-Matthias- und die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ihr gemeinsames Sommerfest feiern. «Unsere Feier geht zurück auf die Anfänge der beiden Gemeinden, also zurück in die Mitte der 60er Jahre», erläutert Pfarrer Ulrich Schaffert (51) von der Bonhoeffer-Gemeinde.
Zurzeit orientierten sich beide Gemeinden neu. «Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde hat derzeit zwar 1200 Mitglieder, doch wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir den Standort in Zukunft erhalten können», sagt Pfarrer Schaffert.
Wie die Zukunft von St. Matthias aussieht, steht ebenfalls nicht im Detail fest. «St. Matthias und die Nachbargemeinde St. Sebastian sollen zu einer neuen Gemeinde zusammengelegt werden», sagt Pfarrer Alfred Heinze (73). «Die jeweiligen Kirchen und die Kindergärten sollen aber erhalten bleiben.» Heinze ist seit 1989 für die Gemeinde St. Matthias zuständig und geht zum Jahresende nach 47 Dienstjahren in den Ruhestand. «Es soll ein Vertrag zwischen den beiden Gemeinden geschlossen werden, und wenn dieser genehmigt wird, gründet der Bischof eine neue Gemeinde», erläutert Heinze das Prozedere. Die Vertragsverhandlungen liefen bereits. St. Matthias habe derzeit rund 2800 Mitglieder. «Wir haben Gläubige aus allen fünf Kontinenten, für die die Gemeinde die Mitte ihres Lebens ist», berichtet Pfarrer Heinze.
Seit 2006 hat St. Matthias auch einen eigenen Förderverein mit derzeit 119 Mitgliedern sowie gut 80 Förderern. «Mit den Beiträgen und Spenden soll der Unterhalt von Kirche und Liegenschaften finanziert werden», sagt Rudolf Kunert, Vorsitzender des Fördervereins. Trotz der Gedanken, die sich beide Gemeinden über ihre Zukunft machen, herrschte beim Sommerfest gute Laune: Bei schönem Wetter gab es ein ständiges Kommen und Gehen, die Plätze waren gut besetzt. Und wer wollte, konnte beim großen Flohmarkt nach schönen Dingen stöbern.
Es gebe einen gemeinsamen Festausschuss und viele ehrenamtliche Helfer, die mit ihrem Engagement etwas zur Feier beitrügen, sagt Pfarrer Schaffert. Der Erlös komme beiden Gemeinden zugute, konkrete Projekte stünden aber noch nicht fest. «Jede Gemeinde schaut für sich, wo sie es am besten einsetzen kann.»(alf)
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