04.09.2008
Das Wochenende der Einkaufstüten
Es wird das Mega-Wochenende zum Einkaufen. Während sich die Innenstadt auf den verkaufsoffenen Sonntag vorbereitet (siehe Artikel im Kasten), setzt das Frankfurter Nordwestzentrum (NWZ) dagegen aufs Candlelight-Shopping am Freitagabend. Bis Mitternacht haben die rund 150 Geschäfte in Deutschlands größtem Einkaufszentrum geöffnet. Dazu gibt es Jazz mit Casablanca Jam, Romantisches von einem Piano-Spieler und Bar-Musik. Am Sonntag bleiben die Läden dagegen geschlossen.
Für das Center in der Nordweststadt ist es gleichzeitig der Auftakt zu den Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen. «Unser Countdown läuft», sagt Geschäftsführer Georg H. Lackner. Zum Auftakt setzt der rührige Manager auf eine gemütliche Atmosphäre für die Besucher. Rund 1000 Leuchtkörper werden für Schummerlicht in den Malls sorgen, damit die Romantik nicht zu kurz kommt. «Aus brandschutztechnischen Gründen dürfen wir leider keine Kerzen aufstellen.»
Lackner hat sich ganz bewusst gegen den verkaufsoffenen Sonntag entschieden und für das späte Einkaufen am Freitag. «Wir öffnen nur länger, wenn es auch Sinn macht.» Als Konkurrenz zur Innenstadt wolle das NWZ nicht auftreten. Eine Genehmigung für die Öffnung bis Mitternacht müsse zudem nicht eingeholt werden, da dies grundsätzlich montags bis samstags erlaubt sei.
Diesen eigenen Weg will das Center-Management auch in den kommenden Monaten weiterführen. Wenn am 28. September nur für die Stadtteile ein verkaufsoffener Sonntag ansteht, ist das NWZ dabei, mit einem großen Kinderfest. Der 40. Geburtstag wird ein paar Tage später gleich zwei Tage lang begangen. Der Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) wird mit einem Guggemusik-Festival begangen. Um 16 Uhr starten 20 Bands von fünf verschiedenen Standorten rund um das Zentrum zu einem Sternmarsch, der in der Ladengalerie endet, wo dann bis 23 Uhr alle rund 600 Aktiven nacheinander auftreten. «Mir ist nicht bekannt, dass es so etwas schon einmal in Deutschland gegeben hat», sagt der Geschäftsführer. Und an eine Pause ist auch anschließen nicht zu denken. Punkt 0 Uhr am Samstag, 4. Oktober, öffnen die Geschäfte ihre Türen und werden 24 Stunden lang zum Einkaufen einladen. Dem Tag, als vor genau 40 Jahren die ersten Kunden durchs Einkaufszentrum liefen.
Was Lackner besonders freut: Die Angestellten in den Geschäften ziehen mit. Dass sei schon bei dem 36-Stunden-Verkaufsmarathon im November vergangenen Jahres so gewesen. «Es war anstrengend, aber hinterher waren alle zufrieden.» Denn solche Aktionen würde nachhaltig sein und neue Kunden bringen. Zudem würde man die Beschäftigten vor Weihnachten nicht mit Daueröffnungszeiten bis 22 oder 24 Uhr belasten.
Deshalb habe es auch keine Probleme gegeben, für die Plakataktion zum Geburtstag Foto-Modelle zu bekommen. 40 Damen und Herren, die in den Betrieben im Nordwestzentrum arbeiten, küssen von den Plakaten herunter. Einer solchen Verlockung werden wohl nur wenige widerstehen können. (sö)
zurück
|