05.10.2004
Rektor wirbt für neuen Namen
Nordweststadt. Die Einrichtung für praktisch Bildbare, die Albert-Griesinger-Schule, will ihren Namen ändern (FNP berichtete).
Jetzt warb Schulleiter Peter Walter während der Sitzung des Ortsbeirates 8 (Nordweststadt, Heddernheim, Niederursel) um das Anliegen.
Peter Walter sagte, dass es nicht darum gehe, die Person Albert Griesinger zu bewerten, der in der Zeit des Nationalsozialismus eine Schule in Frankfurt leitete. «Wir wissen nicht, wie wir uns damals verhalten hätten.» Doch überlieferte Aussagen, wonach sich Griesinger gegen Behinderte aussprach, passten nicht zu einer Schule mit Mehrfach-Schwerst-Behinderten. Alfons Meister (BFF) gab zu Bedenken, dass Menschen in die NSDAP eingetreten seien, um sich mehr für ihre Schützlinge einsetzen zu können.
Allerdings räumte der Schulleiter nach der Sitzung ein, dass noch einmal über einen neuen Namen gesprochen werden müsse. Denn Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) hatte darauf verwiesen, dass der Begriff Valora, den die Schulkonferenz favorisierte, nicht nur ein Begriff aus der Kunstsprache Esperanto sei, sondern auch im Spanisch sprechenden karibischen Raum bekannt sei: «Dort wird das Wort in Zusammenhang mit Straßenprostitution benutzt.»
Um den Ortsbeiräten den fünfjährigen Prozess, in dem sich die Schule und der VBS Fachverband für Behinderten-Pädagogik mit der Person Albert Griesingers beschäftigte, besser nachvollziehen zu können, werden Vertreter des Stadtteilgremiums auf Einladung von Peter Walter die Schule im Gerhart-Hauptmann-Ring besuchen und Einblick in die Aktenlage nehmen. (sö)
FNP v. 05.10.2004
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