26.01.2009
Hier können alle lernen
Eltern haben sich in der Nordweststadt einen Traum erfüllt: Am Wochenende eröffneten sie «Al-Karama» im Kleinen Zentrum an der Thomas-Mann-Straße. In diesem Eltern-Kind-Zentrum sollen von nun an kleine Nordweststädter, vor allem Kinder mit Migrationhintergrund, betreut, unterhalten und ausgebildet werden.
Ziel der Gründer –allen voran der Internationale Verein für Kinder und ihre Eltern (IVKF) – ist es, die Kinder so früh wie möglich zu fördern, um sie bestmöglich auf Schule und Ausbildung vorzubereiten.
Das neue Zentrum ist 150 Quadratmeter groß. In die freundliche, helle Einrichtung haben die Eltern viel Arbeit gesteckt. Im Info-Cafe können sich die Mütter nun täglich von 10 bis 13 Uhr zum Frühstück treffen und sich austauschen. Einmal wöchentlich soll ein Väter-Treff im Zentrum Fuß fassen.
Für die ganz Kleinen gibt es eine Mutter-Kind-Gruppe, in der unter Anleitung vor allem an der Beziehung zum Kind gearbeitet wird. Für Kinder ab fünf Jahren wird an jedem ersten Samstag im Monat ein Ausflug organisiert. Zwei Erzieherinnen nehmen sie mit ins Museum, ins Schwimmbad, ins Konzert oder in den Zoo.
Geplant ist noch viel mehr: Muttersprach-Kurse soll es geben. Den Anfang macht Arabisch für Kinder ab drei. Unter dem Titel «Mama lernt Deutsch» steht ein Sprachkurs für Mütter. Sie lernen, Gespräche in der Schule, beim Arzt oder auf Ämtern zu führen. Auch Erziehung wird geübt. Gemeinsam machen sich Eltern daran, ihren Familienalltag besser zu verstehen und zu bewältigen. Diskutiert werden Themen wie Kommunikation, Ernährung oder Strenge.
Eine sehr praktische Hilfe für die Familien wird die «Spontanbetreuung» an den Samstagen. Eltern bleiben ein paar ruhige Stunden für ihre Besorgungen, während ihre Kinder – ohne Voranmeldung – im «Al-Karama» zum Spielen und Toben willkommen sind.
«Ich wäre froh gewesen, hätte es ein solches Angebot schon früher gegeben», lobte eine Nordweststädterin, die zur Eröffnung gekommen war. «Nicht nur das vielfältige Angebot ist großartig, sondern auch der Austausch mit anderen Müttern.»
Die Initiative für das neue Zentrum, dessen Namen übersetzt «Jeder Mensch verdient es, geachtet zu werden» heißt, geht auf den IVKF zurück, der 2006 von Eltern gegründet wurde. Mitgründerin Fatima Bousrouf und Zamira Benjelloun waren stolz, dass zur Eröffnung so viele Menschen kamen. Auch Stadträtin Daniela Birkenfeld (CDU) war vom Andrang beeindruckt. Sie sei von Anfang an überzeugt gewesen, dass das Projekt der Eltern Unterstützung verdiene. Neben der Stadt halfen und helfen auch das Nachbarschaftsbüro, die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde und die BHF-Bank-Stiftung. «Einrichtungen wie diese machen die Stadt lebendig und sind eine wichtige Anlaufstelle zum Austausch – unter den Kulturen, unter den Generationen», lobte nicht nur die Stadträtin.eck
Das neue Eltern-Kind-Zentrum des IVKF an der Thomas-Mann-Straße 6 öffnet montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 25 71 04 26 oder via E-Mail an: fa.bousrouf@hotmail.de.
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