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19.05.2009

Ein Gärtchen, wie’s in der Stadt kein zweites gibt

Als Anita Prenzel die Leitung der Heinrich-Kromer-Schule übernahm, machte sie den Garten zur Chefsache: Jetzt wurde der zehnte Geburtstag des kleinen Paradieses gefeiert.

Den Sinnespfad, die Kräuterspirale und das Biotop mit Teich kennen Michael Herb, Sigrid Reimer und ihre Kinder wie ihre Westentasche. Sie helfen schon seit Jahren im Schulgarten der Heinrich-Kromer-Schule mit und sind fast immer dabei, wenn es dort etwas auszubessern oder anzulegen gibt. So auch beim Aktionstag am vergangenen Samstag, mit dem die Schule den zehnten Geburtstag ihres Gartens feierte.

Zum Feiern blieb den 60 Eltern und Lehrern und den 20 Kindern gar nicht viel Zeit: Es gab an allen Ecken und Enden zu tun – auch am Irrgarten, der erst vergangenes Jahr fertig geworden ist.

Während die Wände des Labyrinths mit Graffitimännchen versehen wurden, wurde auf der Grünfläche und in den Klassengärten fleißig gejätet, gesät und gepflanzt.

«Sogar die Freilichtbühne mussten wir von Unkraut befreien», berichtete Schulleiterin Anita Prenzel. Mit der gleichen Gründlichkeit, mit der die Rektorin sonst Stundenpläne schreibt, hatte sie auch den Aktionstag vorbereitet. «Das musste sein, damit heute jeder am richtigen Ort ist und man sich nicht ins Gehege kommt», sagte sie.

Bei aller Arbeitsdisziplin seien die Garteneinsätze von Engagement und Freundschaft geprägt. Und von der Achtung vor einem großen Gartenfreund, der leider nicht mehr dabei sein kann: «Unser Schulhausverwalter Günter Lamberti ist verstorben; wir haben für ihn einen Gedenkstein neben den Teich gesetzt und eine griechische Statue aus seinem Garten aufgestellt», erzählte Frau Prenzel.

Lambertis Nachfolgerin Daniela Stanowski packte tüchtig mit an und pflegt den Garten auch, wenn die Schüler der Garten-AG in den Ferien sind. Das ist wichtig wegen des Begrünungswettbewerbs der Frankfurter Sparkasse: «Der bringt uns jährlich ein paar hundert Euro Startgeld und eine Prämie, um die Materialkosten zu decken.»

Bernd Tegelkamp, Michael Herb und seine Tochter Zoe aus der 4 a prüften, ob auf dem Sinnespfad noch alles «für die Füße» ist. «An vielen Stellen mussten Sand und Steine ausgetauscht werden, damit man den Parcours barfuß erkunden kann», sagte Herb.

Auch am Lehmofen, mit dem die Schüler ihr eigenes Brot backen, musste einiges ausgebessert werden. Und damit auch künftig leckere Suppen gekocht werden können, steckte Sigrid Reimer mit anderen Eltern und Kindern Kartoffeln und säte Erbsen.

«Als ich vor zehn Jahren an die Schule kam, machte ich mir die Neugestaltung des Schulgartens zur Aufgabe», berichtet Anita Prenzel. Mit Lehrern und Schülern plante sie und rief die Gartenbau-AG ins Leben. Zu den ersten Aktionen bis 2001 gehörten das Biotop mit Teich und die «Klasse im Freien» mit naturnahem Unterricht bei schönem Wetter. In den kommenden drei Jahren folgten Sinnespfad, Kräuterspirale und das aus Zweigen aufgeschichtete «Insektenhotel».

«Vor zwei Jahren haben wir dann den Lehmofen gebaut und mit dem Irrgarten begonnen.» Das Labyrinth wird die Schüler und Lehrer noch einige Zeit beschäftigen, da die Gänge und Innenwände noch mit Kunst- und Klangelementen ausgestattet werden sollen. Die Sprühmännchen von Vater Mike Carpio waren erst der Anfang.got




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