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19.09.2009

Die Dezernenten schreiten ein

Gemeinsam soll nun eine Lösung fürs Gemeindezentrum gefunden werden. Im April hatte der Ortsbeirat gefordert, dass das ehemalige Gemeindezentrum im Gerhart-Hautmann-Ring gesichert wird, Fenster und Türen dicht gemacht werden. Nun haben die Arbeiten tatsächlich begonnen.

Es ist kaum wiederzuerkennen. Vorbei die Zeiten, in den der Blick auf die zertrümmerten Glasscheiben, deren Reste scharf in den Rahmen zurückgeblieben waren, frei war, auf die eingetretenen Türen, das verkokelte Mobiliar, die herausgerissenen Raumverkleidungen. Am Donnerstag haben die Sicherungsarbeiten begonnen, bis Mittwoch kommenden Woche sollen sie, so Gerwin Fassing vom Planungsdezernat, abgeschlossen sein.

Damit hat der Magistrat nun doch innerhalb weniger Wochen geschafft, worauf der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) schon im April gedrängt hatte. Doch die Stadt schien lange tatenlos zuzusehen. Damals sagte Burkhard Palmowsky, Referent von Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) der FNP, «das Gebäude wird in unregelmäßigen Abständen überwacht, um zu gewährleisten, dass der Denkmalschutz gewahrt wird». Für Bernd Oettinghaus, ehemaliger Leiter des Christlichen Zentrums Nordwest, das bis zum Verkauf Räume im Gemeindezentrum angemietet hatte, der reinste Hohn. Er engagiert sich als Sprecher der Bürgerinitiative mit Herzblut für Erhalt und künftige Nutzung des Gebäudes, hatte deshalb erst jüngst Oberbürgermeisterin Petra Roth in ihrer Sprechstunde besucht (wir berichteten). Und auch wenn er nicht das Gefühl hatte: Die OB hat nun definitiv ihre Augen auf dem ehemaligen Gemeindezentrum.

Nach acht Jahren, langem Streit und drei Pleiten steht die Diskussion um die Zukunft des Grundstücks mit dem früheren Gemeindezentrum damit wieder am Anfang. Die Investoren kamen und gingen, die Baugenehmigung lief aus, schließlich wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, mittlerweile es von einem Insolvenzverwalter betreut. Er ist es auch, der die Kosten für die Sicherung übernehmen muss. «Er hat die Firma auf unser Drängen beauftragt. Wir haben die Arbeiten kontrolliert, bislang wurden sie sauber ausgeführt», sagt Fassing.

Doch auch die Stadt hat ihre Verantwortung erkannt. Gestern hat der Magistrat eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich ausschließlich mit der Zukunft des Gemeindezentrums beschäftigt. Mit dabei sind auch die entscheidenden Dezernenten: Edwin Schwarz (Planen), Uwe Becker (Finanzen) und Daniela Birkenfeld (Soziales). Einbezogen wird auch die Stiftung Waisenhaus, der das Grundstück gehört. «Wir brauchen eine Lösung», sagt Birkenfeld-Sprecherin Manuela Skotnik. Und es ist davon auszugehen, dass eine gefunden wird. Schließlich sitzen die Verantwortlichen nun endlich an einem Tisch – wollen gemeinsam eine Lösung finden und schieben sich nicht, wie bisher, die Verantwortung gegenseitig zu. sim



Von Simone Wagenhaus

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