30.09.2009
Ortsbeirat erinnert an die fehlenden Info-Tafeln
Auch in Niederursel siedelten Juden. Die Überreste zweier Friedhöfe zeugen davon. Allerdings muss man genau hinsehen, um zu erkennen, was sich auf den Grundstücken befindet.
Deshalb fordert der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) nun «kleine Info-Tafeln mit einem kurzen geschichtlichen Abriss». Ein Antrag von Erik Harbach (Grüne), der damit auf den Spuren Joachim Rotbergs (CDU) wandelt.
Denn die Forderung nach Info-Tafeln ist bereits drei Jahre alt. Passiert ist allerdings nichts, obwohl die Stadtverwaltung dereinst positiv auf den Antrag reagierte und betonte, dass bei der Auswahl der Inschrift und dem Ort der Anbringung die Jüdische Gemeinde beteiligt werde. Seitdem tat sich allerdings nichts mehr. Nun der erneute Vorstoß des Stadtteilparlaments.
Der «alte» Jüdische Friedhof umfasste 1084 Quadratmeter. Er befindet sich am Oberurseler Weg Richtung Oberursel auf der linken Seite. Der zweite Jüdische Friedhof mit 818 Quadratmetern liegt einen halben Kilometer weiter auf der rechten Seite. Auf beiden Gräberfeldern existieren nur noch Gedenksteine mit der simplen Aufschrift «Alter jüdischer Friedhof». Eine an Ort und Stelle angebrachte historische Information über die untergegangene jüdische Gemeinde in Niederursel wäre an den beiden Grabfeldern für Schüler, Studenten, Wanderer und andere Interessierte wünschenswert – darin ist sich das Stadtteilparlament einig.
Der Antrag Rotbergs war übrigens Teil der Forderungen zur Verschönerung des Dorfkerns. Auch dort hat sich nichts getan, dabei fehlt nicht einmal das Geld. Problem ist, dass die Mitarbeiter der Projektgruppe von «Schöneres Frankfurt» den Ideen nicht nachkommen – und Niederursel auch nicht oben auf der Prioritätenliste steht (wir berichteten). sim
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