01.02.2010
Hier findet der Riedberg Anschluss
Kleine Verzögerung beim Bau des Gleisdreiecks gefährdet jedoch nicht den Zeitplan des U-Bahnbaus.
Die oberirdische U-Bahn-Strecke über den Riedberg ist eins von zwei Großprojekten, die die VGF zurzeit betreut. Der Stadtteil soll von Ende 2010 an durch zwei neue U-Bahn-Linien erschlossen werden. Derzeit wird das neue Gleisdreieck am Abzweig zur Nordweststadt gebaut. Doch das Wetter verzögert die Arbeiten.
Der Winter hat zugeschlagen: Nicht ganz unerwartet werden die Arbeiten am neuen Gleisdreieck in der Nordweststadt länger dauern, als veranschlagt: Die Linien U1 und U3 werden deshalb voraussichtlich erst am 14. Februar wieder ohne Unterbrechung verkehren. Bis dahin bleiben zwischen den Stationen «Heddernheim» und «Nordwestzentrum» (U1) sowie «Heddernheim» und «Niederursel» (U3) Busse im Einsatz. Das ist der Preis, den die Fahrgäste derzeit zahlen müssen, damit von Dezember an der Riedberg von U-Bahnen angefahren werden kann.
Denn die oberirdische U-Bahn-Strecke über den Riedberg ist neben dem Bau der Straßenbahn-Linie 18 zum Frankfurter Bogen das Großprojekt, das die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) derzeit betreut. Der Stadtteil soll von Ende 2010 an durch zwei neue U-Bahn-Linien erschlossen werden: mit der Linie U8 vom Riedberg über Heddernheim und Hauptwache bis Südbahnhof, mit der U9 von Nieder-Eschbach über den Riedberg und Nordwestzentrum bis Ginnheim, wo Anschluss an die Straßenbahn-Linie 16 besteht. Eine umsteigefreie Stadtbahn-Anbindung von Riedberg an den Hauptbahnhof ist nach Aufgabe des Abschnitts «D II» (Ginnheim – Bockenheimer Warte) ist allerdings nicht mehr vorgesehen (wir berichteten).
Am Abzweig Nordweststadt wird derzeit ein neues Gleisdreieck gebaut, der neue Knotenpunkt im Frankfurter Nahverkehr. Bislang verzweigen sich dort nur die Linien U1 und U3, künftig wird auch die Linie U9 von Norden kommend in Richtung Ginnheim abbiegen. Das macht die Verlegung eines Teils der bisherigen Trasse der U1 zwischen den Stationen «Heddernheimer Landstraße» und «Zeilweg» notwendig. Rund 300 Meter Gleis hat die VGF schon gebaut, bis zum 14. Februar entsteht der Anschluss an die Stammstrecke sowie die Verbindung mit dem Gleis im Tunnel Richtung Nordwestzentrum.
In diesem Zusammenhang wird auch an der Station «Heddernheimer Landstraße» der Bahnsteig Richtung Heddernheim fertiggestellt. Er wurde nicht nur auf 105 Meter Länge und 80 Zentimeter Höhe behindertengerecht und barrierefrei umgebaut, sondern seine Lage auch dem verschwenkten Gleis angepasst. Im Anschluss an die im Februar endenden Arbeiten baut die VGF den anderen Bahnsteig um. Danach folgt der neue Abzweig für die künftige Linie U9.
Die A-Linie ist übrigens Frankfurts älteste U-Bahnstrecke. Am 28. Juni 1963 hatte die Stadt mit dem Bau an Hauptwache und Eschersheimer Landstraße begonnen, Anfang 1968 ging die erste Teilstrecke zwischen Nordweststadt und Hauptwache in Betrieb. Heute steigen allein im Abschnitt zwischen den Haltestellen Heddernheim und Zeilweg an einem Werktag durchschnittlich 32 000 Fahrgäste ein oder aus. Die Neubaustrecke zum Riedberg ist etwa vier Kilometer lang, die vorhandenen wie die neuen Stationen werden behindertengerecht und barrierefrei sein.
Das insgesamt 71 Millionen Euro teure Bauwerk, das Stadt, Land und Bund bezahlen, hat mittlerweile auch für den Laien sichtbar Gestalt angenommen. Denn im Oktober vergangenen Jahres war die Brücke für die U9 über die A661 geschlagen worden: Vier Stahlträger waren von Hebekränen auf die Betonträger an der Autobahn gelegt worden. Und auch die Gleise zwischen Riedberg und Brücke sind mittlerweile verlegt worden – mehr als das.
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