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19.08.2010

«Die Bernadottestraßen-Variante ist keine Alternative»

Das «Problemkind» der Regionaltangente West – die Strecke vom Praunheimer Weg zum Nordwestzentrum – liegt im Ortsbezirk 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt). Wir haben mit Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) über die neue Variante gesprochen.

Ist die Führung der RTW über Stockborn und Bernadottestraße eine echte Alternative?

KLAUS NATTRODT: Ich sehe in der alternativen Streckenführung keine wirkliche Alternative. Sie mag zwar kostengünstiger sein, verliert jedoch erheblich an dem versprochenen Nutzen einer schnellen Verbindung nach Höchst und zum Flughafen. Die meisten Menschen, die ja auch die Kunden einer solchen Verbindung sein sollen, wohnen am Gerhart-Hauptmann-Ring, diese Verbindung geht haltestellentechnisch an ihnen vorbei und sie werden auf Zubringerfahrten angewiesen sein. Eine oberirdische Endstation außerhalb des Zentrums ist genauso unsinnig. Wer von der U-Bahn oder Bus auf die RTW umsteigen will, muss komplett das Zentrum durchqueren. Das ist weder bequem, noch schnell. Ein weiter Aspekt der gegen diese Streckenführung spricht ist, dass die Bernadottestraße schon jetzt stark befahren ist. Selbst eingleisig beansprucht die Trasse mehr Fläche als der Grünstreifen hergibt. Der Flächenmehrverbrauch geht zulasten der Fahrbahnbreite oder der Parkplätze, die jetzt schon knapp sind. Sollte die Praunheimer Umfahrung – was keiner will – am Praunheimer Weg enden, würden für die Anwohner an der Bernadottestraße durch die Lärmbelastung unzumutbare Zustände eintreten.

Braucht die Nordweststadt die Regionaltangente wirklich?

NATTRODT: Ja! In den 60er und 70er Jahren wurde es versäumt, eine Ringbahn um Frankfurt zu schaffen. Mit der RTW wird wenigstens ein Teil hiervon realisiert. Wie gesagt, sind die Fahrgäste an schnellen Verbindungen interessiert. Zu den Fahrgästen zähle ich nicht nur die Bürger im Ortsbezirk, auch das Nordwestzentrum und die Firmen im Mertonviertel hätten einen Nutzen. Ohne die unterirdische Station im Zentrum hätte allerdings nur Bad Homburg einen Nutzen, den die Frankfurter aus ihren Steuergeldern auch noch bezahlen müssten.

Was erwarten Sie von der Stadtpolitik?

NATTRODT: Ich hoffe, dort wird man noch mal überlegen. Das wird aber wohl erst in der nächsten Wahlperiode sein.




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