20.11.2010
Ein Schritt in die Welt der Berufe
Simon hat schon recht genaue Vorstellungen von seiner Zukunft. Das Fachabitur und eine Schreinerlehre schweben dem 16-Jährigen vor. Bei der Berufsbörse in der Ernst-Reuter-Schule II hatte er noch einmal die Gelegenheit, auch andere Berufsbilder näher kennen zu lernen.
Nicht mal mehr zwei Jahre hat Simon Zeit, bis er sich entscheiden muss, wie es weitergehen soll. Dann, nach der zehnten Klasse, heißt es entweder weiter die Schulbank drücken oder gleich ins Berufsleben einsteigen. Keine einfache Entscheidung. Da ist es gut, wenn man weiß, was auf einen zukommt. Auch deshalb soll die Berufsbörse an der Ernst-Reuter-Schule zur festen Tradition werden.
Am Freitag waren zum zweiten Mal Vertreter aus verschiedenen Berufen und von unterschiedlichsten Firmen in der Gesamtschule zu Gast. «Wir haben bei der ersten Berufsbörse im vergangenen Jahr schon viel Erfahrung gesammelt. Da war es in diesem Jahr einfacher, ein breites Spektrum an verschiedenen Berufen und Firmen zu uns zu locken», freute sich Schulleiter Knut Dörfel. Im vergangenen Jahr musste die Schule dazu teilweise noch auf Eltern zurückgreifen, die den Schülern Einblick in ihren Arbeitsalltag gewährten. Dieses Mal standen unter anderem die Deutsche Bahn, Audi oder Provadis auf der Vortragsliste.
Vorträge informierten
Organisiert wurde die Börse federführend vom Elternbeirat der Schule. «Wir sind natürlich froh und stolz, dass so viele Firmen Interesse gezeigt haben», sagte Waia Stavrianos vom Elternbeirat. Und auch Schulleiter Dörfel war begeistert. «Wir holen die Arbeitswelt wirklich in die Schule. Und am Ende profitieren davon alle, die Schüler, aber auch die Unternehmen», sagte der Schulleiter. Während die Jugendlichen Einblick in verschiedene Berufsbilder erhalten, seien auch die Unternehmen daran interessiert, potenzielle Arbeitnehmer kennen zu lernen. «Wenn die Schüler eine Entscheidung über ihre Zukunft treffen müssen, dann soll es ja für beide Seiten passen», erklärte Dörfel. Zuvor suchten sich die 192 Schüler der Jahrgangsstufe 9 vier Vorträge aus, die sie besonders interessierten. In 45 Minuten wurden sie dann jeweils über Vergütung, Arbeitsbereich und Ausbildungsinhalte informiert. «Für uns ist das ein Baustein in unserem Bemühen, die Hürde von der Schule zur Arbeitswelt nicht zu hoch werden zu lassen», erklärte der Schulleiter. Das passt ins Schulkonzept. «Uns geht es auch darum, persönliche und soziale Kompetenzen bei unseren Schüler früh zu formen und sie auf ihr späteres Leben vorzubereiten», sagte Dörfel. Dazu gehöre dann auch der Unterricht im Darstellenden Spiel, der Umgang mit neuen Medien im Computerraum oder die handwerkliche Arbeit im Werkraum. Der hat es Simon besonders angetan. In der Holzwerkstatt kennt er sich aus, die Arbeit mit dem natürlichen Werkstoff macht ihm Spaß. Auch deshalb wusste Simon schon im vergangenen Jahr, wohin die Reise für ihn gehen soll. «Da habe ich ein Praktikum in einer Schreinerei gemacht», erzählt er.
Neues erfahren
Das Angebot, bei der Berufsbörse mehr über andere Berufsbilder zu erfahren, nahm er aber trotzdem gerne an. «Das war schon gut, und ich habe viel Neues erfahren», sagt er. Einer der Vorträge hatte es ihm dabei besonders angetan: der über die gymnasiale Oberstufe. «Ich würde gerne das Fachabitur und eine Lehre in einer Schreinerei machen», verrät Simon, wie er sich seine Zukunft vorstellt. göc
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