06.12.2010
Eine Lösung fürs Gemeindezentrum
Termin für Zwangsversteigerung steht, Stadt setzt auf eine neue Nutzungsvariante. Schon einmal wurde die Zwangsversteigerung des ehemaligen Gemeindezentrums im Gerhart-Hauptmann-Ring verschoben. Nun hat das Amtsgericht einen neuen Termin anberaumt.
Nach knapp zehn Jahren Leerstand, langem Streit und drei Pleiten soll das ehemalige Gemeindezentrum nun zwangsversteigert werden, der Termin ist schon angesetzt. «Ehemaliges Gemeindezentrum, starke Zerstörungen durch Vandalismus, Innenausbau und Haustechnik nicht mehr verwendbar; Erbbaurecht-Laufzeit bis Ende 2100. Verkehrswert: 300 000 Euro» – mit diesem knappen Worten wird das Gebäude im Gerhart-Hauptmann-Ring auf der Internetseite ww.zwangsversteigerung.ma feilgeboten. Auf Mai ist die Zwangsversteigerung terminiert; es ist der zweite Termin, der erste wurde im Frühjahr dieses Jahres auf unbestimmte Zeit verschoben.
Doch Robert Standhaft von Sozialdezernat, das zusammen mit der Kämmerei und den Planungsdezernat einen runden Tisch in Sachen Gemeindezentrum gebildet hat, hat auch dieses Mal die Hoffnung, dass es gar nicht zu dem Zwangsversteigerungstermin kommen muss.
Die Einzelgespräche mit allen Beteiligten seien insofern abgeschlossen, dass ein Rahmenplan für die möglichen künftigen Eigentumsverhältnisse entworfen werden konnte. Begleitend sind mögliche Varianten für die künftige Nutzung entwickelt worden; diese Nutzungsvarianten würden zurzeit intensiv geprüft. Dies umfasse die baurechtlichen Bedingungen, also Anforderungen und Kosten des Denkmalschutzes, mögliche weitere Bebauung und Auslastung des Grundstücks sowie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Annahme der möglichen Nutzungen. Leitlinie sei dabei, dass der Denkmalschutz beachtet wird, und Konzepte zur nachbarschaftlichen und stadtteilbezogenen Nutzung des Gemeindezentrums verwirklicht werden können. Der Magistrat geht nach Informationen dieser Zeitung davon, dass die Untersuchung der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Nutzungsvarianten noch in diesem Jahr beendet werden. Danach kann entschieden werden, welche mögliche Nutzung künftig realisiert wird, die nötigen vertraglichen Regelungen können dann eingeleitet werden. In enger Abstimmung mit den engagierten Bürger rund um das Gemeindezentrum, die sich seit Jahren für dessen Erhalt stark gemacht haben.
Arbeitsgruppe aktiv
Seit anderthalb Jahren steht das ehemalige Gemeindezentrum wieder verstärkt in der Öffentlichkeit. Damals wurde es regelmäßig von Vandalen heimgesucht, die die Fenster einschlugen, die Inneneinrichtung zerstörten und Brände legten. Vehement forderte der Ortsbeirat damals, dass das für jedermann zugängliche Haus gesichert wird. Der Insolvenzverwalter war nicht zum Handeln bereit. Im September 2009 gründete der Magistrat eine Arbeitsgruppe, die sich ausschließlich mit der Zukunft des Gemeindezentrums beschäftigt. sim
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