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12.01.2011

Gute Geschäfte mit Eiern aus Bodenhaltung

Trotz Dioxinskandal muss es nicht unbedingt „Bio“ sein. Ein Frankfurter Hühnerbauer verfüttert eigenes Getreide, dem Schrot und Öl aus Soja zugesetzt werden. Die Käufer scheinen ihm zu vertrauen.

Dioxin im Futter für Geflügel und Schweine befeuert die Nachfrage nach Bioeiern. Schon am Wochenende waren diese in zahlreichen Supermärkten im Rhein-Main-Gebiet rasch ausverkauft. Doch auch mit Eiern aus Bodenhaltung lässt sich nach wie vor Geld verdienen, wie der Hühnerbauer Martin Stark aus Frankfurt berichtet. Er hält im Stadtteil Niederursel nahe der früheren Krebsmühle rund 11.000 Hennen. Im Verhältnis zu Geflügelfarmen „sind wir ein kleiner Betrieb“, sagt Stark. Die Angabe des hessischen Bauernverbands, der von Betrieben mit bis zu 60.000 Legehennen spricht, bestätigt den Landwirt, der nicht nur beim Eier-Vertrieb eigene Wege geht.

Im Gegensatz zu Kollegen in Norddeutschland, deren Ställe nach den Dioxinfunden im Geflügelfutter gesperrt wurden, kann Stark die Produkte seiner Hennen problemfrei verkaufen. Denn er bezieht kein Fertigfutter, sondern stellt die Nahrung seiner Tiere auf dem Hof selbst her, wie er sagt. Er baue Mais und Weizen an und beziehe bei den Raiffeisen-Kraftfutterwerken Soja-Speiseöl und Sojaschrot aus nicht gentechnisch veränderten Pflanzen. Eine mobile Schrotmischanlage mache daraus „schnabelgerechtes“ Futter für seine Hennen.

„Art der Haltung nicht entscheidend“ Und das geht so: Ein Laster mit integrierter Mühle fährt regelmäßig auf Starks Hof vor und zieht sich dort aus den Silos die benötigten Zutaten. Mais, Weizen und Sojaprodukte werden vermahlen, dann landet das fertige Futter im Silo. Gedanken über dioxinbelastete technische Fette im Hühnerfutter, wie sie in Norddeutschland entdeckt wurden, muss Stark sich nach seinen Worten nicht machen.

Nach Ansicht des Bauern ist die Art der Haltung – ob Boden, Freiland oder Bio – hinsichtlich solcher Gifte im Ei nicht entscheidend. Davon abgesehen müsse sich jeder Verbraucher selbst fragen, ob er glaube, dass Hühner bei Minusgraden Tag für Tag über Wiesen liefen und ihre Nahrung pickten.

„Das Geschäft läuft sehr gut“

Die Hühner leben auf dem Hof Stark in zwei Ställen. Eier mit der aufgedruckten „2“ als erster Ziffer stammen aus Bodenhaltung. Die „06“ steht für Hessen. Die „Zweier-Eier“ verkauft Stark in seinen beiden Hofläden in Niederursel und vor allem über Rewe als Teil des „Landmarkt“-Sortiments der Handelskette. Der Bauer beliefert 14 Rewe-Geschäfte in einer Region, die im Norden durch Rosbach und im Süden durch Groß-Umstadt begrenzt wird. Nach seinen Worten kommt er als Direktvermarkter ohne Zwischenhändler aus, stellt Eierpackungen in Eigenregie in die Regale. Zuletzt hat er auch noch sogenannte Aufsteller hinzugefügt: Auf Info-Tafeln erläutert er, dass er das Hühnerfutter selbst herstellt. Offenbar glauben ihm die Käufer: „Das Geschäft läuft sehr gut.“ Und bei Rewe ist Rosbach heißt es dazu, die Eier verkauften sich weiter gut.

Text: F.A.Z.



Von Thorsten Winter

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