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20.04.2012

Widerstand gegen Kita-Pläne

Die Freude über einen neuen Kindergarten der Bonhoeffer-Gemeinde und der Gemeinde Niederursel währt nur kurz. Um den neuen Kindergarten der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde errichten zu können, muss es schnell gehen. Doch die Betreuungseinrichtungen im Kleinen Zentrum sind mit den Plänen nicht zufrieden. Es geht um die Außenflächen.

Nein, gegen eine erweiterte Kinderbetreuung der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde plädiert niemand. Aus vier Gruppen sollen neun werden. Das alte Gemeindehaus an der Thomas-Mann-Straße wird abgerissen. Ersetzt werden soll es durch eine Neubau, in den drei U 3-Gruppen und drei Kindergartengruppen einziehen. Auch die alte Kita mit drei Kindergartengruppen bleibt bestehen. 150 Kinder sollen in den beiden Gebäuden einmal betreut werden.

Ermöglicht wird dies durch eine Kooperation mit der evangelischen Gemeinde Niederursel. Denn die muss ihre Kita aus Brandschutzgründen schließen – bis Ende 2013. "Die alte Villa in Niederursel ist nicht haltbar", sagt Friederike Rahn, Leiterin der Bauabteilung des Evangelischen Regionalverbands. Man habe alles überlegt, das Grundstück sei zu klein.

Doch es muss schnell gehen. "In wenigen Tagen muss der Bauantrag gestellt sein", sagte Niederursels evangelischer Pfarrer Michael Stichling bei der Vorstellung der Pläne im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt). Sonst wäre es um die dringend benötigten Zuschüsse geschehen. "Wir müssen im Herbst anfangen zu bauen", sagt Karim Scharabi bezogen auf den Fertigstellungstermin Ende kommenden Jahres.

Diskussion um Freiflächen

Enthalten solle das etwa drei Millionen Euro teure Haus auch Räume für die Gemeinde. Gebaut werden dürfe laut Bebauungsplan nur dort, wo jetzt das alte Gemeindehaus steht. Doch das Gebäude interessierte im Ortsbeirat niemanden. Es ging um die Freiflächen, die der neue Kindergarten benötigen wird. Denn ein Großteil des bisherigen Gemeindeplatzes wird für die Kindergartenkinder benötigt.

"Ursprünglich wollten wir auf die Tiefgarage auf der anderen Seite", erklärte Scharabi. Doch die läge außerhalb des Grundstückes. "Es ging nicht." Der Vorteil für den neuen Kindergarten: "Wir können die Freiflächen der beiden Häuser verbinden", erläuterte der Architekt. Einzig der Feuerwehr müsse dort eine mögliche Durchfahrt mit Toren gewährt werden.

Doch von Norden her, wo heute ein Durchgang zwischen altem Kindergarten und Gemeindehaus besteht, müsste dann um den neuen Kindergarten herumgegangen werden – ein Umweg, den Scharabi auf etwa 60 Meter schätzt. "Die Kita ist erforderlich. Aber viele ältere Menschen haben dann einen längeren Weg zum Kleinen Zentrum", kritisierte Jürgen Schmidt (SPD).

Kifaz und Arche

Und dies betrifft nicht nur Ältere. Im Kleinen Zentrum ist die Kinderbetreuung der Arche und des Kinder- und Familienzentrums (Kifaz) Nordwest zu finden – insgesamt rund 200 Kinder. "Es war immer vereinbart, dass wir den alten Weg weiter nutzen können", kritisierte Martina von der Heiden, Leiterin des Kifaz‘ und des Schülerladens Rasselbande. Und nicht nur das: Bisher nutzen die Kinder den Gemeindeplatz auch als Freifläche. "Bisher spielen dort alle Kinder."

Das wird künftig durch einen Zaun nicht mehr möglich sein. "Auf den können wir aus versicherungstechnischen Gründen nicht verzichten", erklärte Rahn. "Wir müssen eine gemeinsame Lösung für die Freiflächen finden", forderte von der Heiden. In die Gespräche sollten alle eingebunden werden, auch die Ladenbesitzer des Kleinen Zentrums. "Wir hoffen, dass der Dialog wieder startet."

Einen ersten Termin dazu gab es bereits. Weitere sollen folgen. "Wir suchen den Dialog", versprach Pfarrer Stichling. "Ich sehe eine sehr große Chance für alle Einrichtungen." Scharabi sprach von der "Vision für einen Kindercampus". Dazu müssen aber alle ins Boot. Helfen soll ein Ortstermin des Ortsbeirats. Dieser beginnt am Mittwoch, 25. April um 18 Uhr.ses



Artikel Frankfurter Neue Presse vom 20. April 2012

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