12.02.2013
Vorfahrt für den Fluchtweg
Eine Parkhaus-Ausfahrt im Nordwestzentrum muss einem zweiten Notausgang weichen.
Die U-Bahn-Station Nordwestzentrum benötigt einen zweiten Fluchtweg. Für die jetzt beginnenden Bauarbeiten musste eine Parkhausausfahrt verlegt werden.
Wer regelmäßig mit seinem Auto das Nordwestzentrum besucht, kennt sich mit der Verkehrsführung aus. Abgestellt wird der Wagen im Parkhaus unter dem Einkaufsparadies. Verlassen wird die Garage dann über eine der beiden vorhandenen Ausfahrten. In Höhe der Bernadottestraße oder bei der Tankstelle. So war es zumindest bisher. Kürzlich wurde nämlich die Ausfahrt verlegt. Sie befindet sich jetzt auf Höhe der Ernst-Kahn-Straße. Auch wenn es zunächst vielleicht ein wenig kurios klingt: Die U-Bahn ist verantwortlich dafür, dass sich die Autofahrer neu orientieren müssen.
Neues Treppenhaus
"Die schon recht alte Station erhält einen benötigten zweiten Fluchtweg", erklärt Dana Vietta von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Dafür werden zwei zusätzliche Fluchttreppen gebaut. Von jedem Bahnsteig soll in Zukunft eine Treppe nach draußen führen. Sechs bis sieben Meter tief muss dafür gegraben werden. "Der erste Fluchtweg sind die Rolltreppen und das Treppenhaus. Die Anforderungen an den Brandschutz haben sich verändert, die Station muss dementsprechend modernisiert werden", sagt Vietta. Die erste Baumaßnahme ist nun der Bau des neuen Treppenhauses. Dies wird allerdings nur als Not- und nicht als Zweitausgang aus der Station dienen.
Ihren Ausgang wird der neue Fluchtweg ungefähr dort haben, wo sich bislang eine der Ausfahrten aus dem Parkhaus befand. "Der Bereich um diesen neuen Ausgang muss weiträumig abgesperrt werden. Davon ist auch die Ausfahrt betroffen", erklärt Hans-Peter Ruppert, Geschäftsführer von der Parkhaus Betriebsgesellschaft mbH, warum sich die Autofahrer nun neu orientieren müssen. Es sei logistisch gar nicht so einfach gewesen, die Verkehrsführung zu ändern und die Behelfsausfahrt einzurichten. Von den Kosten, die auf die PBG zukommen, ganz zu schweigen.
Um Verkehrsbehinderungen durch die Baustelle möglichst gering zu halten, waren vor Beginn der Arbeiten viele Gespräche nötig. "So wie es jetzt ist, funktioniert es recht reibungslos. Wir hoffen allerdings auch, dass wir die Ausfahrt bald wieder zurückverlegen können", sagt der Geschäftsführer.
Knapp kalkuliert
Wann im Nordwestzentrum der Verkehr wieder rund läuft, konnte die VGF nicht genau sagen. "Wir gehen davon aus, dass wir mit den Umbaumaßnahmen Ende des Jahres fertig sind", sagt Vietta. Der angepeilte Termin sei eigentlich der kommende Herbst, "das kann allerdings ein bisschen knapp werden."
Mit dem Bau des zweiten Fluchtweges sind die Modernisierungsmaßnahmen an der Haltestelle Nordwestzentrum allerdings noch nicht abgeschlossen. Im Folgejahr sind weitere sogenannte Brandschutzertüchtigungen vorgesehen. "Bei älteren Stationen, wie der im Nordwestzentrum, muss die Technik regelmäßig kontrolliert und aktualisiert werden", sagt Vietta. Am 4. Oktober 1968 wurde die U-Bahn-Haltestelle eröffnet. Bis 1974 war sie die Endstation der Linie U1, ehe die Strecke zur Römerstadt verlängert wurde.
Die Erneuerung des Brandschutzes betrifft in Frankfurt derzeit auch die Konstablerwache. Dort sind die Arbeiten allerdings schon weiter fortgeschritten. "So kommt jede Station einmal dran. Wir versuchen die Unannehmlichkeiten durch die Baumaßnahmen in solchen Fällen allerdings so gering wie möglich zu halten", so Vietta. (jdi)
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 12. Februar 2013
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