25.05.2013
Sportvereine ärgern sich über Vergabe der Turnhallen
Die Mainmetropole wirbt gerne mit dem Slogan „Sportstadt“. Die Vereine sehen dies nicht immer so, denn die Vergabe der Schulturnhallen verlaufe nicht so, wie sie es gerne hätten.
Die Mainmetropole wirbt gerne mit dem Slogan „Sportstadt“. Die Vereine sehen dies nicht immer so, denn die Vergabe der Schulturnhallen verlaufe nicht so, wie sie es gerne hätten. In einem Beschluss des Stadtparlaments ist festgehalten, dass die Sportvereine die Hallen wochentags ab 17.30 Uhr und am Wochenende nutzen dürfen. „Unsere Aufgabe ist es, den Schulsportunterricht sicherzustellen“, sagt Martin Müller-Bialon, Sprecher von Bildungsdezernentin Sarah Sorge (Grüne), die für das Stadtschulamt mitverantwortlich ist.
Das kann Manfred Völker, Jugendwart und Trainer des Radball-Teams der Nassovia Heddernheim, zwar nachvollziehen, dennoch ist er derzeit nicht gut auf das Stadtschulamt zu sprechen. Seine Mannschaft hat heute die Möglichkeit, in einem Heimspiel in der Heinrich-Kromer-Schule in die Zweite Bundesliga aufzusteigen. Allerdings sei es ein Hin und Her gewesen, bis letztendlich feststand, dass die Radballer die Schulhalle nutzen dürfen. Als „unmöglich“ bezeichnet Völker das Verhalten. „Ich bin ehrenamtlich tätig, trainiere die Jugendlichen, fahre zu den Spieltagen, binde viele Jugendliche am Vereinsleben.“ Und weiter: „Sport wird in Frankfurt immer groß geschrieben, umso unverständlicher ist die fehlende Zusammenarbeit zwischen dem Schulamt und den Vereinen.“ Außerdem würden auch die Hausverwalter, die in Wohnungen auf dem Schulgelände leben, den Vereinen oft das Leben schwer machen. Joachim Lenz vom Schulamt sagt. „Das sind nur Einzelfälle. Aber letztendlich haben wir eine Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiter und diese ein Recht auf Ruhe.“ Deshalb sei es doch nur verständlich, wenn dort vor allem an Wochenenden keine Turniere stattfinden sollen.
Beschwerden über die Vergabe von den Turnhallen kennt auch Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt: „Es gibt dringenden Handlungsbedarf.“ Aus einer Hand und am liebsten aus der des Sportamtes sollte die Vergabe erfolgen. „Die Vereinsinteressen werden oft vernachlässigt.“ Sportler hätten zwar Ausdauer, aber der Bogen dürfe nicht überspannt werden. Immerhin engagieren sich in der Vereinsarbeit hauptsächlich Ehrenamtler. Solch ein Hin und Her, wie es dem Radsportverein passiert ist, koste zu viel Zeit und Nerven.
Aus Sicht des Sportdezernats läuft die Vergabe der Hallen „in den meisten Fällen hervorragend“, wie ein Sprecher sagt. Dennoch sei man gerade dabei, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ämtern zu optimieren. Und Lenz sagt: „Wir werden uns mit dem Thema auseinandersetzen.“ Seit längerer Zeit versuche man, eine Koordinationsstelle einzurichten. „Die ist dringend nötig.“ Außerdem müssen laut Müller-Bialon „pragmatische Lösungen gefunden werden, um die starren Regelungen aufzuweichen“. In den nächsten Wochen sollen Gespräche geführt werden, um auch „die Interessen des Sports zu wahren“.
(Julia Lorenz)
Artikel vom 25.05.2013 Frankfurter Neue Presse
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