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08.08.2013

Zur Taufe in den Urselbach

Jennifer Bartke ist die 20. Müllerin von Ursella . Ganz locker und entspannt mit einer Portion Lebensfreude und Spaß - so geht die neue Müllerin von Ursella, Jennifer Bartke, in ihre einjährige Amtszeit als Kerbe-Maskottchen. Die waschechte Niederurselerin würde sich sogar in ihrem Urselbach taufen lassen.

Hohes, dichtes Gras wächst am Ufer des Urselbachs. Dazwischen haben sich Brennnesseln und kleine dornige Pflanzen versteckt. Die Steine im Wasser sind glitschig, ein falscher Schritt, und man fällt in den Bach. Jennifer Bartke lässt sich von den schwierigen Umständen aber nicht beirren. Schnell schlüpft sie aus den neuen weißen Schuhen und Söckchen. Ihren rechten Fuß setzt sie noch vorsichtig auf den großen Stein, der linke landet gekonnt auf dem Kiesel daneben.

Da steht sie nun, die 20. Müllerin von Ursella, barfuß auf zwei Steinen im Urselbach und strahlt bis über beide Ohren. „Die Müllerin in ihrem Bach. Das gab es bisher wahrscheinlich noch nie“, sagt die 20-Jährige Jennifer. Das stimmt so nicht ganz. Denn die erste Müllerin wurde vor 19 Jahren sogar im Urselbach getauft. Auch für Jennifer denkbar? „Natürlich“, sagt sie, streicht ihr blaugrün kariertes Dirndl glatt und zupft am gelben Blumenstrauß.

Diese beiden Bewegungen wird sie vom 23. und 25. August noch oft wiederholen. Als Müllerin von Ursella ist sie das Maskottchen der Kerb, die der Bürgerverein Niederursel-Nordweststadt und die Freiwillige Feuerwehr Niederursel jedes Jahr auf die Beine stellen. Beim Kerbe-Umzug vom Apfelweinlokal „Lahmer Esel“ bis zum Feuerwehrhaus verteilt sie 500 Rosen an die Zuschauer am Straßenrand.

Für den anschließenden Fassbieranstich hat sich Jennifer viel vorgenommen. Nach nur zwei Schlägen soll der Zapfhahn im Fass stecken. Irgendwie werde sie „das Bier schon zum Fließen bekommen“, sagt sie. Außerdem könne sie bis zur Kerb noch gut zwei Wochen üben. „Dann müssen wir jetzt eben jeden Abend Bier trinken“, ruft sie ihrer Mutter Birgit zu. Die hält sich im Hintergrund, ist aber unheimlich stolz auf ihre Tochter. Auch sie sollte einmal Müllerin von Ursella werden, lehnte aber dankend ab. Das sei „nicht ihr Ding“, sie helfe bei der Kerb lieber als Kuchenbäckerin. Ihre Tochter stehe der Titel ohnehin „viel besser“.

Viele Glücksgriffe

Dem kann Wolfgang Jung, Vorsitzender des Bürgervereins, nicht widersprechen. Ohnehin habe er bei der Auswahl der Müllerinnen „stets ein glückliches Händchen bewiesen“. Jennifer habe er schon in den vergangenen beiden Jahren angeworben, jedoch immer wieder Absagen bekommen.

Umso glücklicher ist Jung, dass es nun endlich geklappt hat. „Eine 20-Jährige als 20. Müllerin von Ursella. Besser geht es doch nicht“, sagt er und erinnert sich an eine von Jennifers Vorgängerinnen. Diese habe kein Dirndl getragen und sei auch nicht auf dem Kerbewagen gefahren. Stattdessen habe sie den Umzug auf einem Pferd begleitet und die Rosen verteilt. Die hatten damals noch Dornen. Darauf wird mittlerweile verzichtet, stechfreie Blumen landen bei den Zuschauern. „Man macht seine Erfahrungen und lernt aus seinen Fehlern“, sagt Jung lächelnd.

Majestätischer Empfang

Erfahrungen sammeln - einer der Gründe, warum Jennifer Bartke dem sanften Drängen von Wolfgang Jung nachgegeben hat. „Jetzt passen die Rahmenbedingungen. Während des Abiturs hatte ich einfach zu wenig Zeit“, sagt die Studentin der Bioverfahrenstechnik. Sie ist gespannt auf das Erlebnis, die Kerb vom Wagen aus zu feiern und der Menge zuzuwinken. Ganz besonders freut sie sich allerdings auf den Empfang beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU). Jeden Herbst lädt er alle hessischen Majestäten ins Schloss Biebrich ein.

Wie am Kerbewochenende wird Jennifer auch beim Empfang ihr neues Dirndl tragen. Das hat sie sich selbst ausgesucht. In ihren Lieblingsfarben Grün und Blau. Mit Mama und Opa ist sie eigens nach Bayern gefahren. Schwer fiel ihr die Entscheidung nicht, schnell verliebte sie sich in das karierte Kleid mit der blauen glänzenden Schürze. Die Schleife sitzt an der richtigen Stelle. Rechts, damit auch jeder sieht, dass Jennifer bereits vergeben ist. Ob ihr Freund eifersüchtig ist, wenn sie im Mittelpunkt steht und den jungen Männern bestaunt wird? Das glaubt Jennifer nicht und schüttelt ihre braunen Haare. Den Freitagabend wollen sie gemeinsam auf der Kerb genießen, beim Umzug sei er wahrscheinlich nicht dabei. „Ich weiß ja gar nicht, ob ich überhaupt Zeit für ihn habe. Schließlich ist es mein erstes Mal“, sagt Jennifer und lacht.

Von Judith Dietermann



Artikel Frankfurter Neue Presse vom 08.08.2013

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