12.11.2013
Das wird ein Haus für uns
In einem Jahr hat das Warten für die Kita-Kinder aus der Nordweststadt und Niederursel ein Ende. Im kommenden Herbst soll die Kindertagesstätte der evangelischen Gemeinden stehen. Gestern wurde die Zeitkapsel eingemauert - mit tatkräftiger Unterstützung vieler kleiner Helfer.
„Ein Kindergartenhaus nur für uns wird hier gebaut“, klingt es einstimmig aus den Mündern der Kinder, die mit strahlenden Augen neben der Baustelle in der Thomas-Mann-Straße stehen. Erwartungsvoll blicken sie zu Michael Stichling, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Niederursel, und Ulrich Schaffert, Pfarrer der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in der Nordweststadt. Die halten in ihren Händen eine messingfarbene Kapsel, die in der nächsten Sekunde unter dem Jubel der Kinder im Loch der Mauer verschwindet.
Platz für 140 Kinder
„Der Rohbau der neuen Kindertagesstätte wächst. Das ist ein besonderer Meilenstein für die Kirchengemeinden in Niederursel und in der Nordweststadt, die so zusammenwachsen“, sagt Schaffert.
43 Kinder besuchen derzeit den evangelischen Kindergarten in Niederursel, 63 Kinder werden in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde betreut. „All diese Kinder werden in der neuen Kindertagesstätte Platz finden. Plus rund 30 weitere Kinder“, freute sich Ulrich Schaffert darüber, dass das Kita-Projekt der beiden Gemeinden in die nächste Runde geht. Von dem alten Gemeindehaus, das noch bis Juni auf dem Kirchenvorplatz stand, ist nur der Keller geblieben. Auf ihm entsteht bis Herbst 2014 der 4,65 Millionen Euro teure, zweigeschossige Neubau, in dem Kita und Gemeinderäume untergebracht werden. Über eine gemeinsame Spielfläche wird das neue Gebäude mit dem alten Kindergarten der Gemeinde verbunden.
Neues Gemeindebüro
„Sechs Kindergarten- plus drei U 3-Gruppen wird es künftig geben. Und für die Gemeinde bleibt auch noch ein bisschen Platz“, sagt Ulrich Schaffert, dessen Büro sich derzeit in einem grasgrünen Container vor der Kirche befindet. Im vorderen Bereich befinden sich die Gebäude für die Gemeinde - ein 90 Quadratmeter großer, teilbarer Versammlungsraum, Büros, Toiletten und eine kleine Küche. Abgetrennt von der restlichen Fläche, die ganz allein den Kindern gehört. „Die stehen schließlich im Mittelpunkt“, so Schaffert.
Das taten die Kinder auch gestern, als es um die Befüllung der Kapsel ging, bevor diese in der Mauer versenkt wurde. Zu Zeitung, Geld, Urkunde, Bauplänen und Gemeindebrief steuerten die Knirpse allerdings weniger typische Dinge bei. Ein Bild mit unzähligen Maikäfern als Glücksbringer gab es vom Nachwuchs aus der Nordweststadt, die Kinder aus Niederursel warfen ein Gummibärchen in die Kapsel. Eine Spende von Pfarrer Michael Stichling.
Mit eineinhalb Jahren Verspätung entsteht endlich der gemeinsame Kindergarten der beiden evangelischen Gemeinden. Grund für die Verzögerung waren Unstimmigkeiten zwischen Stadtplanungs- und Grünflächenamt bezüglich der Freiflächen um den Neubau. Während die Abrissgenehmigung längst vorlag, wurde die Baugenehmigung erst Mitte des Jahres erteilt. Der Abriss des alten Gemeindehauses war zugleich Startschuss für die neue Kindertagesstätte.
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 12.11.2013. Von Judith Dietermann
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