12.02.2015
Schönheitskur für Niederursel
Der Rahmenplan Alt-Niederursel ist offiziell vom Magistrat beschlossen, der Ortsbeirat 8 zieht heute nach. CDU, SPD und Grüne sind froh, dass die Planung nach zehn Jahren endlich vorankommt – auch wenn die Umsetzung genauso lange dauert.
Niederursel.
Schon im Jahr 2005 bat der Ortsbeirat 8 (Niederursel, Nordweststadt, Heddernheim) den Magistrat, „Maßnahmen zur Verschönerung des dörflichen Kerns von Niederursel zu prüfen“: Das Straßenbild solle saniert, Fußgänger und Radfahrer freundlicher gestaltet werden, ein Werner-von-Ursel-Platz errichtet, mit Gedenktafeln ausgestattet und begrünt werden. Zehn Jahre später warten die Straßen noch immer auf ihre Sanierung, der Werner-von-Ursel-Platz auf seine Neugestaltung.
„Kommunalpolitik ist eben das Bohren dicker Bretter“, sagt dazu Joachim Rotberg (CDU), langjähriges Mitglied im Ortsbeirat und Verfasser des damaligen Antrags. Was er damit meint, liegt auf der Hand: Die Möglichkeiten der Kommunalpolitik sind beschränkt, Handlungswege lang und zeitraubend. „Der Ortsbeirat besitzt keine Druckmittel“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Schmidt fest. Mit der nötigen Geduld und Beharrlichkeit allerdings führen die Wege irgendwann trotzdem zum Ziel – denn der städtische Rahmenplan für Alt-Niederursel, eine offizielle Ideensammlung für Sanierung und Verschönerung des Quartiers, wurde immerhin kürzlich vom Magistrat beschlossen.
Sanfte Veränderungen
Das zum großen Teil denkmalgeschützte Alt-Niederursel wird in den kommenden zehn bis 15 Jahren verändert. Vorrang haben in den Planungen zunächst der Umbau des Kreuzungsbereichs zwischen dem Weißkirchener Weg und der Schüttgrabenstraße, die Schließung der Baulücke am ehemaligen Tankstellendreieck sowie die dortige Straßenraumgestaltung. Weiterhin auf der Agenda stehen die Erneuerung des Straßenzuges Alt-Niederursel, die Neugestaltung des Werner-von-Ursel-Platzes, die Umsetzung eines einheitlichen Beleuchtungskonzepts mittels Umrüstung von Gas- auf Stromlaternen, die Gestaltung der Ortseingänge und die Revitalisierung des Autohaus-Areals neben dem Rewe-Supermarkt.
Wie letzteres künftig genutzt wird, bleibt Spekulation. Gespräche zwischen Stadt und Eigentümer blieben bislang ohne Ergebnis. Die Rewe-Gruppe verhandelt aber über eine räumliche Ausweitung ihres Marktes. Jürgen Schmidt würde dort gerne eine Quartiersgarage sehen. Das befürwortet auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Porsche: „Der Parkdruck ist dort immens“, sagt er, gibt aber zu bedenken, dass andere Quartiersgaragen in der Nordweststadt nicht ausgebucht sind.
„Auf einem guten Weg“
Von vorrangiger Bedeutung sei ohnehin, so Porsche weiter, dass „Straßen und Wege hergerichtet und von Löchern befreit werden“. Den Lückenschluss in der Niederurseler Landstraße könne man daher auch provisorisch mit dem Aufstellen von „zwei Blumenkübeln“ vornehmen: „Dann ist die Lücke erstmal zu.“
Schmidt und Porsche betonen indes, stetig im Ortsbeirat über die Wichtigkeit einzelner Maßnahmen zu beraten und dann Vorschläge zur Umsetzung zu machen. Maßnahmen müssen nämlich punktuell beschlossen und in den Haushalt eingestellt werden, weil der Magistrat keinen konkreten Zeitrahmen und kein Investitionsbudget festgelegte. Beide stimmen aber grundsätzlich ihrem Ortsbeirats-Kollegen von den Grünen, dem Fraktionsvorsitzenden Erik Harbach zu, wenn er sagt: „Alt-Niederursel ist auf einem guten Weg, auch wenn er lange dauert.“
Der Ortsbeirat tagt heute, 12. Februar, ab 20 Uhr im Bürgerhaus Nordweststadt, Walter-Möller-Platz/ Nidaforum 2.
(peh)
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 12.02.2015.
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