15.08.2018
Herzstück der Nordweststadt
Der Martin-Luther-King-Park ist Treffpunkt für viele. Am Samstag wird das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen der Grünanlage mit einem Open-Air-Festival gefeiert.
Alles fing mit einem Manöver der US-Army an. Mittlerweile gibt es den Martin-Luther-King-Park in der Nordweststadt seit 50 Jahren. Anlass genug, um das Open-Air-Festival im Park am 18. August mit dessen Jubiläum zu verbinden.
Der Park ist nicht nur eine Grünfläche. Laut Quartiersmanagerin Janina Korb ist er vielmehr Herzstück des Stadtteils, „ein Treffpunkt für alle Bewohner“. Viele verbringt dort ihre Freizeit, lernen andere Menschen kennen. Sei es auf dem Spielplatz, am Weiher oder auf einer der Wiesen.
Dass der Park einmal so eine Bedeutung bekommen sollte, war vor 50 Jahren nicht abzusehen. Während ab 1962 die Häuser der Nordweststadt wuchsen, türmten sich im Park, der auf dem Gelände einer früheren Ziegelei liegt, Schutthalden. „Es gab dort damals nur Dreck, Schlamm und Staub“, erinnert sich Zeitzeugin Gisela Armbrust. Da die Stadt kein Geld zur Sanierung hatte, sprang das 5. Corps der US-Army aus Hanau ein. Als Manöver getarnt rückte es mit Planierraupen und Großraumladern an und richtete den Park her.
Nun wird dort gefeiert. Das seit 1996 stattfindende Open-Air-Festival stellt das Jubiläum in den Mittelpunkt. „Das hat der Park verdient“, sagt Angela Büchele, eine von vielen ehrenamtlichen Helfern. Sie hat sich unter anderem um die Sponsorensuche gekümmert. Andere tragen durch Darbietungen oder Verpflegung zum Gelingen bei.
„Es ist ein Fest aus dem Stadtteil für den Stadtteil“, sagt Quartiersmanagerin Korb. Rund 40 Einrichtungen aus der Nordweststadt seien beteiligt. Nicht ohne Grund sprächen viele Bewohner daher von „unserem Fest“. Ein Fest, das nach Ansicht von Büchele auch dazu beigetragen hat, den nicht immer vorbildlichen Ruf der Siedlung zu verbessern.
Ehrenamtliche wie Büchele waren es, die eine Festschrift zum Jubiläum erstellt haben. In dieser wird die Geschichte des Parks genauso erwähnt wie eine Auswahl an Veranstaltungen, die es dort bereits gab. Zudem wird der Park in seiner jetzigen Form vorgestellt, viele historische Fotos runden das Heft ab.
Der Namensgeber sei übrigens aktueller denn je, sagt Korb mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um Geflüchtete und das Erstarken rechter Positionen. „Die verschiedenen Gruppen zusammenbringen“, das ist nicht nur Korbs Ziel. Erst Recht in einem Stadtteil mit 70 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund.
Artikel Frankfurter Rundschau, vom 15.08.2018. Von Fabian Böker
zurück
|