06.02.2019
Heinrichs Büdchen bleibt
Trinkhallen-Betreiber Naim Yildirim darf weiter in seinem Biergarten ausschenken. Damit ist ein monatelanger Kampf um Heinrichs Büdchen gewonnen.
Am Montag wurden die Banner abgehängt. 180 Tage hingen sie vor Heinrichs Bierstübchen. Beschrieben mit Forderungen wie „Das Büdchen muss leben“, zeugten sie von der ungewissen Zukunft der Trinkhalle in der Niederurseler Landstraße. Nun ist die Mahnwache beendet. „Wir haben uns endlich mit der Bauaufsicht geeinigt“, erklärt Büdchen-Betreiber Naim Yildirim. Die Schankerlaubnis wurde verlängert. Die Zukunft des Bierstübchens ist damit gesichert.
Lange war unklar, ob Yildirim seinen Wirtschaftsgarten weiter betreiben darf. Für das Fortbestehen seines Kiosks ist er maßgeblich. „Ohne den Biergarten hätte es wirtschaftlich nicht weitergehen können“, sagt er. Solidaritätsbekundungen für den Erhalt des Büdchens von Stammgästen und dem Ortsbeirat 8 flankierten Yildirims Kampf um die Schankerlaubnis – erfolgreich. Anfang Februar ist sie um fünf Jahre verlängert worden.
Yildirim ist froh über die Einsicht der Bauaufsicht. „Es geht hier nicht nur um meine Existenz, sondern auch um die Gemeinschaft“, sagt er. Sein Büdchen ist seit acht Jahren ein zentraler Treffpunkt im Stadtteil.
„Vor allem ältere Nachbarn, die nicht mehr gut zu Fuß sind, haben sich sehr über die Nachricht gefreut“, schildert Yildirim. Sie kaufen morgens ihre Brötchen oder ihre Zeitung bei ihm. Auch die Schüler der benachbarten Heinrich-Kromer-Schule, nach der sein Kiosk benannt ist, nutzen das Angebot rege.
Naim Yildirim möchte sich jetzt bei all jenen bedanken, die ihn unterstützt haben. Kommendes Wochenende richtet er daher ein Nachbarschaftsfest aus. „Ohne die Hilfe der Bürger hätte ich es nicht geschafft“, sagt er. Für ihn ist der Erfolg der Mahnwache abermals eine Bestätigung dafür, dass der Zusammenhalt im Stadtteil Niederursel groß ist.
Gefeiert wird am kommenden Sonntag, 10. Februar, ab 14 Uhr rund um Heinrichs Trinkhalle in der Niederurseler Landstraße 54. Es gibt Glühwein, türkischen Mokka und Bratwürste – zur Feier des Tages sogar kostenlos, kündigt der Wasserhäuschen-Wirt an.
Artikel Frankfurter Rundschau, vom 06.02.2019.
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