24.12.2004
Ortsbeirat 8 lehnt neue Grenze ab
Niederursel/Kalbach. Der Vorschlag des Magistrats zur Grenzziehung im Neubaugebiet Riedberg zwischen den Ortsbezirken 8 und 12 (FNP berichtete) wird bei der der nächsten Sitzung des Ortsbeirates 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) am 13. Januar Thema sein.
Die SPD-Fraktionsvorsitzende, Claudia Unterköfler, kündigte einen gemeinsamen Antrag aller Parteien an, in dem die Vorlage aus dem Magistrat abgelehnt wird.
Nach Willen des Magistrats soll künftig die Wohnbebauung am Riedberg gänzlich dem Ortsbeirat 12 (Kalbach) unterstehen. Als Ausgleich erhält der Ortsbeirat 8 die Zuständigkeit für die Universitätsinstitute sowie das Innovationszentrum.
Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) ist vor allem verärgert, dass niemand mit dem Stadtteilparlamentariern gesprochen hat. Die beiden betroffenen Ortsbeiräte hatten einen gemeinsamen Vorschlag ausgearbeitet, der nicht berücksichtigt worden sei. Nattrodt vermutet allerdings, dass letztendlich ein ganz anderes Ziel verfolgt werde: «Die Zusammenlegung der beiden Ortsbeiräte.»
Alfons Meister (BFF) geht derweil auf die Suche nach den Schuldigen. Er sieht diese im benachbarten Ortsbeirat sitzen. «Der vergrößert sich so um rund 3200 Menschen.» Für Meister ist klar, dass die Mitglieder aus dem 12er das als willkommene Zugabe sehen, um ihr Gremium von derzeit 9 auf 18 Mitglieder zu erhöhen. Ab 8000 Einwohner greife das. Doch Meister gibt sich kämpferisch. «Uns gehören 30 Prozent der Flächen am Riedberg. Die wollen wir behalten.» Allerdings sieht er den Ortsbeirat 8 zurzeit in einer schlechten Situation. Denn die Ausschüsse müssten im Mai entscheiden, damit die neue Regelung noch bis zur nächsten Legislaturperiode in Kraft treten könne.
Claudia Unterköfler kann nicht verstehen, dass die Niederurseler Gemarkung am Riedberg «ganz dem Ortsbezirk 12 zugeschlagen werden soll». Sie bezeichnet das Vorgehen gegenüber dem Ortsbeirat 8 als «nicht sehr freundlich». Vor allem sei man bei der Ausarbeitung «mit dem 12er schon einmal viel weiter gewesen».
Währenddessen haben die CDU-Fraktion aus Kalbach sowie Wolfgang Diel für die Grünen ihr Wohlwollen zum Magistrats-Vorschlag geäußert. Jan Dominik Schneider, Vorsitzender der CDU Kalbach, spricht von einer «deutlichen und leicht nachvollziehbaren Trennung der Zuständigkeiten». Für die Bürger sei der Vorschlag «besonders wünschenswert». Denn bisher sei den meisten Anwohnern nicht klar, welcher Ortsbeirat für sie zuständig sei, so Schneider. (sö)
FNP v. 24.12.2004
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