14.01.2005
U-Bahn zum Riedberg und Treffpunkt für Spätaussiedler
Im soeben zu Ende gegangenen Jahr gab es im Nordwesten der Stadt keine besonderen Höhepunkte. Manches wurde umgesetzt, was 2003 auf den Weg gebracht wurde.
Von Martine Pfeifer
"Im vergangenen Jahr gab es eigentlich keine besonderen Highlights", sagt Klaus Nattrodt, Ortsvorsteher im Ortsbezirk 8 (Heddernheim, Niederursel, Praunheim). Vielmehr hätten viele kleine Dinge auf der Tagesordnung gestanden. So galt es oft über die Anbringung neuer Mülleimer, das Aufstellen von Parkbänken und das Anbringen von Halbschranken sowie Pollern zur Verkehrsberuhigung zu entscheiden. Nichts Besonderes eben.
Auch wenn es ein Erfolg aus dem Jahr 2003 ist, wurde er doch 2004 festgeschrieben und freut Nattrodt immer noch: Der Ortsbeirat setzte sich bei der Streckenführung der D-Linie der U-Bahn durch. Sie soll von Bockenheim über Ginnheim ins Nordwestzentrum führen und den neuen Stadtteil Riedberg erschließen. "Die Idee einer kürzeren Strecke über Niederursel stammt von Erich Lange, der leider im November verstarb", sagt Nattrodt. Der Vorschlag des ehemaligen Seniorenbeirats Lange sei nicht nur kürzer als der ursprüngliche Entwurf des Magistrats, sondern auch weitaus landschaftsschonender. Das wurde nun auch im Gesamtverkehrsplan festgeschrieben.
Im Römer entfachte sich zwar ein Streit zwischen den Koalitionspartnern SPD und Grünen über den Bau der D-Strecke. "Das betrifft aber nur das Teilstück von Bockenheim nach Ginnheim", sagt Nattrodt ruhig. Über das Teilstück von der Nordweststadt zum Riedberg herrsche Einigkeit.
Nattrodt hat auch Erfolge des Ortsbeirates aus dem vergangenen Jahr aufzuweisen. So kam im März der im Vorjahr angekündigte Runde Tisch zusammen. An ihm berieten Vertreter des Ortsbeirates gemeinsam mit der Caritas, dem Heddernheimer Vereinsring, dem Jugendamt und dem Amt für Multikulturelle Zusammenarbeit über die Probleme der russischen Spätaussiedler in Heddernheim. "Wir haben jetzt eine Zusage, dass ein Aufenthaltsraum geschaffen werden soll", teilt Ortsvorsteher Nattrodt erfreut mit.
Aufwertung von Spielplätzen
Zudem sei man sich in der Stadtverwaltung nun des Problems bewusst. Das sei "die halbe Miete". Im Sommer 2003 hatten sich jugendliche Spätaussiedler aus dem Übergangswohnheim, das die Caritas in Heddernheim betreibt, oft im Stiftsgarten aufgehalten und dort Unrat hinterlassen. Es kam zu Beschwerden von Bürgern und massiven Konflikten. Nach einer Befragung der Jugendlichen stellte sich heraus, dass sie einen Treffpunkt suchten, an dem sie nicht stören und selbst ungestört sein können.
Als einen weiteren Erfolg bezeichnet Nattrodt, dass der Ortsbeirat gegenüber der Stadt bewirken konnte, dass nur sieben anstelle wie geplant acht Spielplätze im Bezirk stillgelegt wurden. "Außerdem konnten wir eine Aufwertung der verbleibenden Plätze erreichen", erzählt der Ortsvorsteher. Dort wurden zum Teil neue Klettergerüste, Schaukeln und Spielgeräte aufgestellt.
Weiterhin ein Dorn in den Augen ist Nattrodt die Zufahrt in den Erich-Ollenhauer-Ring. "Es ist sehr schade, dass sich der Ortsbeirat nicht mit seinen Vorschlägen zur Verkehrsführung durchsetzen konnte", sagt er. Die Zufahrten von der Bernadotte- und der Dillenburger Straëe in den Ring seien zu kurz. Weiterhin bedauert der Ortsvorsteher, dass der Vandalismus im Bezirk im vorigen Jahr stark zugenommen hat.
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