08.02.2005
Dorfkern soll schöner werden
CDU will Werner von Ursel einen Platz widmen und überfällige Straßensanierung angehen
Niederursel. Der alte Kern von Niederursel soll aufgewertet werden. Das zumindest fordert die CDU-Fraktion in einem Antrag zur Sitzung des Ortsbeirates 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) am Donnerstag. Dabei gehen die Überlegungen weit in die Historie des Ortes zurück, der 1132 erstmalig genannt wurde. Denn die CDU will mit Werner von Ursel an das Mittelalter erinnern.
In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts existierten Pläne, fast das gesamte Gebiet von Alt-Niederursel in eine reine Fußgängerzone umzubauen. «Dies ist heute nicht mehr denkbar», weiß auch die CDU-Fraktion. Dennoch könnten weitere Teile des dörflichen Kerns von Niederursel straßenbaulich verschönert und verkehrssicherer gestaltet werden. «Eine Sanierung dieses Teils der Straße Alt-Niederursel sowie der Bordsteine ist überfällig.»
Ein funktionierendes Mühlrad am Urselbach wäre eine Attraktion für den gesamten Frankfurter Nordwesten und ein Wahrzeichen für Niederursel, die «Stadt der Mühlen». Die Erinnerung an den im Mittelalter berühmten Sohn des örtlichen Rittergeschlechtes, Werner von Ursel, der als Gründer von Königsberg in die europäische Geschichte eingegangen ist, könnte durch einen Platz in der Nähe der Obermühle angemessen sichtbar werden, schlagen die Christdemokraten vor. Dazu könnte eine Gedenktafel angebracht oder eine Statue aufgestellt werden. Auch der Platz sollte durch Grün und ein kleines Wasserspiel hervorgehoben werden.
Werner von Ursel wurde um 1280 in Niederursel geboren und war von 1324 bis 1330 Hochmeister des Deutschen Ordens. Von der Gründung des Deutschen Ordens als regulärer Hospitalbruderschaft im Herbst 1190 bis zur Erhebung zum geistlichen Ritterorden am 5. März 1198 führen deren Vorsteher noch keinen einheitlichen Titel. Seit 1216 ist bei Hermann von Salza (1209 bis 1239) der Titel «Magister des Hospitals Sankt Mariens der Deutschen zu Jerusalem» offizieller Titel geworden. Die Führer des Ordens wurden seitdem Hochmeister genannt.
Doch es gibt noch weitere Ideen: Eine Straßensanierung in Alt-Niederursel mit einem fußgänger- und radfahrerfreundlichen Umbau der Straße zwischen den Hausnummer 44 und 22 sowie der Obermühlgasse zwischen Dorfwiesenweg und Alt-Niederursel im Stile der bürgersteiglosen Straßengestaltung am Dorfwiesenweg, in der Kirchgartenstraße und der Hennegasse, könnte den Dorfkern verschönern.
Alle vorgeschlagenen Maßnahmen «stärken das Heimatgefühl der Niederurseler, erhöhen den Naherholungs- und Informationswert nicht nur für die Bewohner des Stadtteils, sondern auch für die zahlreichen Wanderer entlang des Mühlenwanderweges und der Bonifatiusroute». Die CDU sei sich dessen bewusst, dass eine Realisierung aus Steuermitteln nicht möglich sei und erhebliche Spenden aus der Bürgerschaft erforderlich wären. Deshalb werden die Fachämter zunächst auch nur um eine Einschätzung der Vorschläge gebeten. (sö)
Der Ortsbeirat 8 tagt am Donnerstag, 10. Februar, um 20 Uhr im Bürgerhaus Nordweststadt im Titus-Forum, Nordwestzentrum.
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