09.02.2005
Altgeräte verschandeln Niederursel
Ein Altgeräte-Händler in Niederursel ist den Fraktionen von SPD und CDU im Ortsbeirat 8 ein Dorn im Auge.
Schon in der jüngsten Sitzung hatte ein Anwohner über die unzumutbaren Zustände im Weißkirchener Weg 34 geklagt. Auch SPD und CDU teilen diese Ansicht: «Die Adresse hat sich zwischenzeitlich zu einem unübersehbaren Schandfleck im Stadtteil entwickelt», heißt es in ihrer gemeinsamen Anfrage zur Sitzung morgen Abend. Im Hof und auf dem Bürgersteig würden in großer Zahl Waschmaschinen und andere Elektrogeräte gelagert. Die Außenlagerung bzw. die unhaltbaren Zustände würden zum Teil durch einen Lkw und einen Kleintransporter verborgen, die vor dem Geschäft dauerhaft geparkt seien. Beide Fahrzeuge wirken fahruntüchtig, heißt es weiter. Damit würde die Nutzung der Parkflächen vor dem Haus und das Begehen des Bürgersteiges stark eingeschränkt. Insgesamt verschandele der Zustand des Geschäfts den zentralen, bei der Freiwilligen Feuerwehr gelegene Kreuzung Weißkirchener Weg/Gerhart-Hauptmann-Ring/Schüttgrabenstraße. «Weder unmittelbare Nachbarn noch die Bewohner der Häuser im Gerhart-Hauptmann-Ring direkt gegenüber müssen sich diesen ständigen Anblick und etwaig hinzukommendes Ungeziefer bieten lassen», sind die Fraktionen der Ansicht. Anwohner klagten auch über Lärmstörungen. So würden Lieferwagen vor dem Geschäft noch weit nach 21 Uhr beladen.
Die große Zahl der gelagerten Altgeräte außerhalb des Geschäfts entwickele sich auch zu einem Gefahrenpunkt. In der Silvesternacht habe ein Feuerwerkskörper zwei im Hof gelagerte Geräte entzündet, Feuer brach aus. Der Betreiber des Geschäfts, der dort offenbar wohne und den Brand ebenfalls bemerkte, habe jedoch der Freiwilligen Feuerwehr Niederursel den Zutritt auf das Grundstück untersagt. Die Feuerwehrleute mussten sich durch Klettern über das Tor Zutritt verschaffen, um den bereits ausgreifenden Brand zu löschen.
Die Fraktionen wollen nun vom Magistrat wissen, ob der Betreiber des Geschäfts über eine Sondernutzungserlaubnis zur Lagerung der Waren im öffentlichen Straßenraum besitzt. Auch die Frage der Entsorgung von Altgeräten solle geklärt werden. Außerdem wird die Verwaltung aufgefordert, gegen die Missstände vorzugehen.
In einem weiteren Antrag plädiert die SPD für eine Videoüberwachung der U-Bahn-Station Wiesenau. Die Haltestelle befinde sich an einer ausgesprochen entlegenen Stelle. Viele Fahrgäste würden sich dort daher verunsichert fühlen, besonders ältere Menschen seien davon betroffen. Deutlich erkennbare Überwachungskameras würden nicht nur das Sicherheitsgefühl verbessern, sondern auch abschreckend auf potenzielle Täter wirken, heißt es in der Begründung. Die Installation einer Kamera könnte beim geplanten Umbau der U-Bahn-Station mit ausgeführt werden. (sö)
Der Ortsbeirat 8 tagt morgen, Donnerstag, um 20 Uhr im Bürgerhaus Nordweststadt, Titus-Forum, Walter-Möller-Platz 2.
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