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17.02.2005

Den Kofferraum voll Müll

FES und Stadt wollen Sammelstelle für den Frankfurter Norden bis 2008 einrichten

Die Einrichtung eines gesonderten Grünschnittsammelplatzes für die Kleingartenanlage im Gebiet Dorfwiesenweg am Niederurseler Friedhof, wie vom Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) angeregt, lehnt der Magistrat ab. Denn die Kosten dafür müssten die Bürger über den Gebührenhaushalt der Abfallentsorgung tragen. Das «ist aus rechtlichen Gründe nicht möglich». Anders sieht es bei der geforderten Müllsammelstelle für den Frankfurter Norden aus. Dieses Ansinnen unterstützt die Verwaltung, doch vor 2008 kann kein Konzept erstellt werden.

Grünschnitt kann im Rahmen der Hausmüll- und Wertstoffentsorgung in haushaltsüblichen Mengen über die Biotonne entsorgt werden. Auch der Kofferraumservice – ein Kubikmeter pro Anlieferung für Frankfurter Bürger – kann zur Entsorgung von Grünabfällen genutzt werden. Die direkte, kostenpflichtige, Anlieferung beliebiger Mengen an der Anlage der Rhein-Main Biokompost GmbH (RMB) in Fechenheim ist jedermann möglich.

Mit der Stadtgruppe der Frankfurter Kleingärtner hat das Umweltamt hinsichtlich des Anschlusses der Kleingärten an die Abfallentsorgung abgestimmt, dass das Vereinshaus mit einem Behälter an die Abfallentsorgung angeschlossen wird. Die auf den Parzellen anfallenden Abfälle nehmen die Pächter mit nach Hause, anfallender Bioabfall und Grünschnitt wird direkt an der Anlage kompostiert. Für große Mengen Grünschnitt organisiert der Kleingartenverein die kostenpflichtige Entsorgung.

Auch der von den Stadtteilpolitikern vorgeschlagene regelmäßige Abholservice an einem festem Standort, nach Vorbild des Schadstoffmobils, als Alternative zur Grünschnittsammelstelle, scheidet ebenfalls aus gebühren-rechtlichen Gründen aus.

Den weiteren Vorschlag aus dem Stadtteilparlament, dass die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) einen Kofferraumservices am Standort Heddernheimer Landstraße einrichtet, steht der Magistrat dagegen «grundsätzlich positiv gegenüber». Durch die derzeit andauernden Umbauarbeiten der Abfallverbrennungsanlage (AVA) kann dies jedoch nicht kurzfristig eingerichtet werden. Auch gilt es, die Zu- und Abfahrt zum Kofferraumservice und für den Schwerlastverkehr, der an der AVA anliefert, zu trennen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten und Unfällen vorzubeugen.

Konkrete Lösungsvorschläge können erst nach Abschluss der Sanierung der AVA im Jahr 2008 angeboten werden. Der Magistrat nimmt den Vorgang bis zu diesem Termin auf Wiedervorlage und wird im Jahr 2008 unaufgefordert mit der FES ein Konzept erarbeiten.

Eine solche Annahmestelle gibt es im Frankfurter Norden bislang nicht. Während im Süden, Osten und Westen der Stadt derartige Sammelstellen eingerichtet wurden, müssen die Bürger im Norden weite, Zeit raubende Wege zurücklegen. Dies hatten unter anderem auch bereits der Ortsbeirat 15 (Nieder-Eschbach) bemängelt.

Die Einrichtung einer Nord-Sammelstelle für den Kofferraumservice der FES sei längst überfällig, hatte der Ortsbeirat 8 argumentiert, denn viele Bürger meiden die weiten Wege und entsorgten größere Müllmengen, Grün- wie Restmüll, über die Müllcontainer in den Wohngebieten, zum Beispiel in der Nordweststadt. (sö)




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