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04.03.2005

Was sich Kinder wünschen

Anhörung im Ortsbeirat 8: Spiel- und Bolzplätze sollen verschönert werden

Was wollen Kinder wirklich? Diese Frage stellte sich der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) und bekam gestern bei der Kinderanhörung die passenden Antworten: schönere Spielplätze, bessere Bolzplätze und weniger Gefahrenpunkte.

Vier Gruppen aus der Ernst-Reuter-Schule, der Heinrich-Kromer-Schule, dem Hort der Heinrich-Kromer-Schule und dem Hort Wilder Watz hatten sich perfekt auf die Sitzung des Ortsparlamentes vorbereitet. Da wurden Gefahrenpunkte wie an der Brücke über die Rosa-Luxemburg-Straße in die Römerstadt gezeigt, wo ein Zebrastreifen fehlt, oder die steile Fläche unter einer Brücke. Mit schauspielerischem Talent demonstrierten die Kinder die Folgen: blutverschmiert lagen sie plötzlich unter der Brücke. Alles natürlich nur im Film zu sehen.

Moderatorin Moni Schäfer vom Kinderfunk des Hessischen Rundfunks brauchte das Publikum gar nicht zum Applaudieren auffordern, die Ergebnisse einer wochenlangen Arbeit sprachen für sich. Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) war erstaunt über die Professionalität der Beiträge, und Christiane Schubring (CDU), als Kinderbeauftragte im Ortsbezirk Mit-Initiatorin der Anhörung in Zusammenarbeit mit Christine Noth vom Kinderbüro der Stadt, resümierte dann zufrieden, dass «sich die Kinder große Mühe gegeben haben» bei der Präsentation ihrer Anliegen. Allerdings hatte sie auch auf etwas mehr Resonanz gehofft. Denn es hätten sich mehr als die vier Einrichtungen, die schließlich mitmachten, ursprünglich für die Aktion interessiert.

Die Themen, die die Kinder ansprachen, überraschten die Ortspolitiker weniger. Zum Beispiel die fehlende Beleuchtung in der Ludwig-Reinheimer-Straße: «Die haben wir schon mehrmals beantragt», sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Daum und kündigte an: «Wir werden es erneut versuchen.» Auch die Forderung nach weiteren Bolzplätzen sind bekannt. Im Mertonviertel soll demnächst einer eingerichtet werden. Bei den Standort-Vorschlägen der Kinder gab die SPD-Fraktionsvorsitzende Claudia Unterköfler zu bedenken, dass diese nahe an einer Wohnbebauung lägen. «Das kann zu Protesten der Anwohner führen.» Den geforderten Überweg in der Römerstadt interessierte vor allem Alfons Meister, deckt sich dies doch mit einem von ihm schon einmal eingebrachten Antrag, der allerdings abgelehnt worden war. «Vielleicht finde ich nun eine Mehrheit.» Einen weiteren Vorschlag, die Zigarettenautomaten zu entfernen, stieß bei den Grünen auf Widerhall. «Wir hatten schon vor drei Jahren einen Antrag gestellt, alle Zigarettenautomaten im öffentlichen Raum zu beseitigen. Das wollen wir noch einmal aufgreifen», sagte Gerlinde Schütte. Damals hatte der Magistrat allerdings rechtliche Bedenken geäußert. Ob als Ersatz jedoch Kaugummiautomaten aufgestellt werden können, wie von einigen Kindern gefordert, konnte gestern nicht geklärt werden. Dass die Kinder aber auch über ihre Stadtteilgrenzen hinausschauen, unterstrich der Beitrag von Chiara und Marie aus dem Hort Wilder Watz. Sie warben in ihrem Film für einen Unterstützung der Flutopfer in Südostasien und stellten die Katastrophe mit einem Gartenschlauch, Bauklötzen und Figuren nach.

Jetzt warten die Kinder gespannt, was von ihren Anregungen tatsächlich umgesetzt werden kann. Denn eines ist klar, die Stadt hat wenig Geld, wie Ariana Schall (FDP) betonte. Dennoch wollen sich die Mitglieder im Ortsbeirat zusammensetzen und ein Paket schnüren, wie zumindest einiges davon verwirklich werden kann.

Von Sören Rabe




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