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27.04.2005

Kicker-Freundschaft überwindet Grenzen

Andiamo, Ragazzi auf gehts, Freunde. Der SV Niederursel lud ein, und die Freunde des Fußballvereins Locate Mailand kamen. Passend zum Motto der Fußball-WM «Die Welt zu Gast bei Freunden» waren am Wochenende 19 D-Jugendspieler mit 25 Betreuern und Eltern aus der italienischen Partnerstadt Frankfurts zu Besuch.

Die langjährige Freundschaft der beiden Vereine ist nicht auf den Sportplatz begrenzt. Zwischen deutschen und italienischen Familien besteht reger Kontakt, den keine der beiden Seiten missen möchte.

Seit 26 Jahren besuchen sich die Vereine. Der ehemalige Jugendtrainer Fred Busch hatte die Partnerschaft ins Leben gerufen. «Er wollte einfach versuchen, den Jugendaustausch zu fördern», erinnert sich Marion Beier vom Sportverein Niederursel. Und das ist gelungen. Im jährlichen Wechsel fährt die D-Jugend eines Vereins den anderen besuchen. Untergebracht werden Spieler und Betreuer in Familien. Die Sprachbarriere stört dabei wenig. «Wir haben uns ein Wörterbuch angeschafft. Der Rest geht mit Händen und Füßen», erklärte Beier. Und beim gemeinsamen Computerspielen vor dem Schlafengehen brauchen die Kinder keinen Dolmetscher. Die Playstation verbindet.

Um den Kontakt zu fördern, werden beim Gegenbesuch der Frankfurter Mannschaft im kommenden Jahr die Niederurseler Kicker bei den dann schon bekannten Freunden untergebracht. «Dadurch sind schon viele gute Freundschaften entstanden, die wir pflegen», erklärte Holger Beier.

Bei der ganzen Völkerverständigung wird jedoch auch der Fußball nicht vergessen. Am Samstag drehte sich daher alles um das Leder. Ab 10 Uhr konnte das Deutsche Fußballabzeichen in Bronze, Silber und Gold erworben werden. Dribbeln, Flanken, Kopfball und Elfmeter stellten dabei die Ballkünste der verschiedenen Altersklassen vor eine Herausforderung. Auf der Streetsoccer-Anlage konnten während dessen die übrigen Fußballer ihren Spaß haben. Am frühen Nachmittag gab es dann das Turnier der D-Jugend. Für das Kleinfeld wurden beide Mannschaften aufgeteilt, so dass vier Teams gegeneinander antraten. Dabei stand nicht der sportliche Ehrgeiz im Mittelpunkt. Mit Spaß am Sport stürmten die jungen Kicker über den Rasen. Die Regeln fürs Einwechseln waren abgeschafft, spielen durfte jeder einmal. Da stört es auch nicht, wenn der Fußball nicht so ganz der Norm entspricht. Kurzerhand wird auch der Ball ausgewechselt. Unter Freunden ist das kein Problem.

Für italienische und deutsche Jugendspieler kam danach ein Leckerbissen. Beim Spiel der Betreuer konnten sie sehen, was ihre Trainer selbst auf dem Kasten haben. Nach unzähligen Flanken, Torschüssen und Kopfbällen kam dann der gesellige Abend. Zeit, um die Fußballschuhe auszuziehen und zu feiern.

Für die Spieler und Betreuer von Locate Mailand ist der Austausch jedes Mal ein ganz besonderer Anlass. «Es ist wunderbar, nach Frankfurt zu kommen. Hier ist es sehr schön», schwärmt Marco Biscuyli. Für den Organisator der Fahrt war es der erste Besuch am Main. Doch hinter der Reise steckt viel Arbeit für die Betreuer. «Es sind viele Spieler. Das bedeutet einen großen Aufwand.» Die Frage nach der Motivation für die Mühen kann Biscuyli jedoch klar beantworten: «Wir machen es aus Liebe zu den Kindern.» Denn genau wie die Vorbilder in den großen Liegen Europas wollen diese auch im Ausland spielen. Da ist man bei den Freunden vom SV Niederursel immer an der richtigen Adresse. (tos)




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