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07.06.2005

Pfarrer Heinze: Auch mit 70 ist noch nicht Schluss

Er hat in seiner Zeit als Pfarrer einiges erlebt: Alfred Heinze von der katholischen Matthias-Gemeinde. Heute feiert der Geistliche seinen 70. Geburtstag.

Alfred Heinze kam in Breslau im heutigen Polen auf die Welt. Im Alter von zehn Jahren musste er mit seiner Familie fliehen. Der Weg führte zunächst nach Sachsen, doch dort blieben sie nicht lange. «Ich hatte keine Möglichkeit, dort ein Gymnasium zu besuchen», sagt der Pfarrer. Deswegen zog die Familie weiter und erreichten, Alfred Heinze war gerade 13 Jahre alt, Frankfurt, wo sie sich schließlich niederließen.

Bildung war Pfarrer Heinze immer wichtig, und so begann er nach seinem Abitur ein Studium der katholischen Theologie in Frankfurt, das ihn für einige Semester nach München führte. Sein Wissensdurst ist auch heute noch ungebrochen. «Ich bin ein fleißiger Besucher der Universität des dritten Lebensalters.» Sein breites Wissen hat er auch an andere weitergegeben, so hat er an verschiedenen Schulen den Religionsunterricht geleitet.

Seine Karriere begann er vor knapp 37 Jahren in der katholischen Gemeinde Königstein. Dort war er 20 Jahre für das Seelenheil der Gläubigen verantwortlich. Seit nunmehr 16 Jahren ist er in der Matthias-Gemeinde tätig. Zwischen diesen beiden Stationen erfüllte er sich aber noch einen Jugendtraum. Er lebte eineinhalb Jahre in Jerusalem . «Es war schon immer ein Traum von mir, einmal in Israel zu studieren, den konnte ich mir nach meiner Zeit in Königstein endlich erfüllen.»

Sein Wechsel in den Frankfurter Norden hat ihn beeindruckt. «Die damals für mich neue Gemeinde war schon ein Kontrastprogramm – verglichen mit der Königsteiner Gemeinde.» Zum einen ist die Anonymität in Frankfurt größer, und auch der höhere Anteil ausländischer Gläubiger war für ihn etwas Neues. Aber er hat sich schnell daran gewöhnt und sieht die Gemeinde als ein Spiegelbild der katholischen Kirche. «Zu unseren Gottesdiensten kommen Menschen, die aus den verschiedensten Regionen stammen, aus Afrika oder Indien, das ist nicht nur typisch für Frankfurt, sondern auch für die katholische Kirche.» Alfred Heinze ist dankbar, dass er zwei unterschiedliche Gemeinden mit so verschiedenen Strukturen kennen lernen durfte.

Zwar ist er seit 16 Jahren Pfarrer in der Nordweststadt, aber er hat seine alten Freunde in Königstein nicht vergessen. «Ich fahre immer noch regelmäßig an meine alte Wirkungsstätte, weil ich dort immer wieder bekannte Gesichter sehe und mir die verschiedenen Schicksale sehr am Herzen liegen.» Fragt man ihn nach dem Ende seiner Laufbahn als Pfarrer winkt er ab. «So lange es mit noch Spaß macht und ich gesund bin, werde ich nicht aufhören.» Außerdem wolle er die Gemeinde nicht alleine lassen, da er aller Wahrscheinlichkeit nach der letzte Pfarrer sein wird, der ausschließlich für St. Matthias zuständig ist.

Noch vor seinem runden Geburtstag stand etwas ganz Besonderes an. Denn in der jährlichen Gemeindefahrt, die am Sonntag endete, war Görlitz an der polnischen Grenze das Ziel, mit einem Besuch in Breslau. In der Kirche, in der Alfred Heinze selbst getauft wurde, hielt er einen Gottesdienst. (ker)




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