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01.07.2005

Bunte Mosaiksteine weisen den Weg

Die Platte mit Muscheln und Steinen zu bekleben, hat großen Spaß gemacht», strahlt Sabeena.

Die Zwölfjährige besucht zusammen mit sieben weiteren Kindern die «Mittelstufe Blecher» der Albert-Griesinger-Schule für Praktisch Bildbare. Unter dem Motto «Aus Teilen wird etwas Ganzes» lud die Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche zu einer Mosaik-Ausstellung ein.

Mit Werkzeugen und Steinplatten haben die Schüler im Alter von zehn bis dreizehn Jahren im Kunstunterricht drei Monate lang mit Mosaiksteinen gearbeitet. Gestern präsentierten sie ihren Eltern und Lehrern stolz das Ergebnis: Acht bunte Schlangen aus Mosaik zieren die Mauer am Schuleingang. «Die Schüler haben sehr selbstständig gearbeitet», betont Refrendarin Andrea Pfänder, Leiterin des Projekts. «Mein Anliegen war es, eine Aufgabe zu finden, in die sich alle Schüler trotz ihrer unterschiedlichen Behinderungen einbringen können», berichtet Frau Pfänder. So kam die angehende Sonderpädagogin auf die Idee der Mosaikgestaltung.

Unter ihrer Anleitung haben die Mädchen und Jungen in mehreren Abschnitten zunächst verschiedene Mosaiktafeln entworfen und Skizzen erstellt. Die Arbeitsschritte haben die jungen Künstler in Form von Fotoplakaten dokumentiert. Danach wurde mit den Arbeiten an der Mauer begonnen. «Wir setzen künstlerische Zeichen an unserer Schule», lautet das Motto der Schüler. Jede Schlange hat eine andere Farbe und wurde von einem Kind gestaltet. Navneet (12) weiß ausführlich über die Arbeitsschritte zu berichten. Am meisten Spaß gemacht hat ihm das Sortieren der Mosaike auf den Platten. Stefan (12) erzählt stolz: «Ich habe die gelbe Schlange gemacht.»

Ohne zwei Betriebe wäre die Umsetzung aber nicht möglich gewesen: die Waldemar Günther GmbH und KokG und Fließen Karadag Frankfurt Höchst hatten durch ihre Spenden zur Finanzierung des Projektes beigetragen.

Die Albert-Griesinger-Schule ist eine Sonderschule für geistig Behinderte. Sie wurde 1968 als erste staatliche Schule für Praktisch Bildbare gegründet. In 26 Klassen werden rund 200 Schüler unterrichtet. Die Schule ist in die Grund- Mittel- Haupt- und Werkstufe gegliedert, nach 12 Schuljahren werden die Jugendlichen entlassen. Einen hohen Stellenwert hat der Projektunterricht, in dem Themen wie «Wohnen» und «Arbeit» behandelt werden. Für nicht sprechende Kinder wird ein spezieller Förderunterricht angeboten. Hier lernen die Schüler andere Wege der Kommunikation, zum Beispiel in Form von Bildsymbolen, Sprachausgabeschaltern und Talkern. (ans)




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