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06.07.2005

Randalismus im Kleinen Zentrum

Ortsbeirat 8 beschäftigt sich mit zahlreichen Beschwerden wegen den jugendliche Randalierer in der Nordweststadt

In der Thomas Mann Straße fühlen sich Passanten im Kleinen Zentrum von Jugendlichen belästigt, die Scheiben von Geschäften eingeschlagen, Abfall in Gebüsch werfen, und auch Mülleimer anstecken. Nun beschwert sich Anwohner beim Ortsbeirat.

In der Mittagszeit liegt das "Kleine Zentrum", wie es offiziell heißt, einigermaßen verlassen da. Von den pöbelnden Jugendlichen, über die die Anwohner klagen, ist keine Spur zu sehen. Doch wer genau hinschaut, erhält eine Ahnung davon, was in den Abendstunden in der Thomas-Mann-Straße 6a-d passiert. Die orangefarbenen Reste eines abgefackelten Plastikmülleimers kleben am Fußboden. In den Büschen liegen Abfälle und Getränkedosen. Die Scheiben einiger Läden sind zersplittert und notdürftig geklebt. Auf die Fenster der leer stehenden Geschäfte sind Schimpfworte gesprüht.

Drei in der nähe wohnenden Frauen berichten, über abendliche Vorfälle: "Hier wird auch Rauschgift vertickt", sie und ihre Bekannten erzählen von Jugendlichen, die vom Geländer der Empore auf die Passanten herunterspucken.

"Abends geh" ich nicht mehr hierher", merkt eine an. Sie erinnert an einen Spargelstand: Nachdem er mehrere Male angekokelt wurde, habe der Betreiber das Weite gesucht. "Die Älteren, die 18 sind und in die Spielhalle hineindürfen, sind das nicht", heißt es. Die Spielhalle "Break Out" ziehe vielmehr auch die Jüngeren, die nicht hineindürfen, an. "Seit der hier seine Spielhalle hat, ist hier alles okkupiert", sagt Vollmer.



Das Problem hat sich nun auch im Ortsbeirat 8 herumgesprochen. Anwohner beklagten sich in der letzten Bürgerfragestunde über nächtlichen Lärm, pöbelnde Jugendliche und Schmutz. "Man will da nicht mehr durchgehen", sagten Anwohner. "Von den Jugendlichen im Zentrum geht eine Konfliktbereitschaft aus, die sich in die Wohngebiete ausbreitet", bestätigte Helga Dörhöfer (Grüne). "Das wirkt so ein bisschen bedrohlich."

An Quartiersmanagerin Annette Püntmann gewandt, wollte sie wissen, ob das Projekt "Soziale Stadt" Geld habe, um für die arbeitslosen Jugendlichen "Nischen" zu schaffen. Sie habe von Jugendlichen gehört, dass sie gerne eine Motorradwerkstatt hätten. "Es wird kleine Projekte geben können", sagte Püntmann zu.

In der letzten Zeit ist auch Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) vermehrt darauf angesprochen worden, dass Jugendliche besonders abends im Zentrum Unruhe stiften. "In den letzten Monaten ist es ganz schlimm", bestätigt er. Das Problem habe es zwar schon vorher gegeben, aber als die Polizei eine Gruppe junger Leute "bei kriminellen Sachen" erwischt habe, sei eine Zeit Ruhe gewesen. Nun habe ein Geschäftsmann Nattrodt sein Leid geklagt. In den letzten Monaten wurde vier Mal in seinen Zeitungsladen eingebrochen.

Die Ursache für den desolaten Zustand des Zentrums sucht Nattrodt bei dem hohen Leerstand, neben der Tatsache, dass es keine direkten Anwohner gibt. Nach einer Sanierung seien die Ladenmieten in die Höhe gegangen, für die Läden hätten sich kaum noch Mieter gefunden. Die Folge: Eine Erbengemeinschaft, die Besitzer, des Zentrums, sind insolvent, das Zentrum wird im kommenden Jahr zwangsversteigert. Derzeit stehen 18 der insgesamt 27 Läden leer. Dazu gehören ein Plus-Markt, eine Schlecker-Drogerie und eine Apotheke.

Karl-Heinz König von König-Immobilien, der im Auftrag des Insolvenzverwalters die Läden vermietet, sagte, die Störer gehörten zur Klientel des im Zentrum ansässigen Jugendclubs. Brigitte Combecher, eine der beiden Leiterinnen des Clubs, wehrt sich, ihre Einrichtung sei die "Brutstätte der Aufsässigen". "Es gibt zwar personelle Überschneidungen, aber das ist nicht das Gros der Jugendlichen." Ortsvorsteher Nattrodt pflichtet ihr bei: "Ich denke, dass das Ganze nicht vom Jugendhaus ausgeht, schon weil da auch eingebrochen wurde", sagt er.

gemeinsam mit dem Leiter des 14. Polizeireviers will er sich mit den Fraktionen zusammensetzen und konkrete Schritte überlegen. Die Polizei wir trotz ihren schnellen Einsatz " nicht Herr der Situation ", aber, so Nattrodt. Vielleicht bringt König. König plant die Situation durch bewachung in den Griffzubekommen.

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