19.09.2005
So fühlen wir uns wohl bei unserem Schulfest
«Gesund leben und sich wohl fühlen» – so lautete das Thema der Projektwoche an der integrierten Ernst-Reuter-Schule (ERS) II, und unter eben diesem Motto stand das die Projektwoche traditionell abschließende Schulfest, zu dem am Samstag rund 2500 Besucher an die Gesamtschule strömten.
Wie schon in den vergangenen Jahren dient der Erlös des Festes dazu, möglichst vielen Schülern der Jahrgangsstufe sieben die Teilnahme an einer Ski- oder Erlebnisfreizeit zu ermöglichen.
Um das Wohlbefinden der Gäste zeigen sich nicht allein die Anbieter schmackhafter Vollkorn-Leckereien und schmucker, selbst gemachter Kerzenständer besorgt. Auch Julia (12) und ihre Mitschüler aus der Jahrgangsstufe sechs, die einen Stand mit sorgfältig zusammengesteckten Modellen von Lagerfeuern betreuen, hatten bei ihrem Projekt «Rucksackküche» den praktischen Nutzen ihrer Feld- und Wiesenexperimente mit Feuerstellen im Kopf. «Es gibt verschiedene Techniken, Lagerfeuer anzulegen. Wir stellen eine Auswahl von ihnen vor und beschreiben ihre Vor- und Nachteile», sagt die Zwölfjährige. So sei das Sternfeuer, bei dem Äste und Zweige zu einem fächerartigen Kreis angeordnet werden, zum Kochen, das Gitterfeuer zum Grillen geeignet. In kalten Nächten sorgt das Kaminfeuer, bei dem für jeden verbrannten Holzscheit ein neuer nachrutscht, für Wärme. Die beschrifteten Modelle der einzelnen Lagerfeuer stoßen bei den vorüberziehenden Besuchern auf Interesse – und dokumentieren ein Projekt, das die Vorzüge projektorientierter Arbeit veranschaulicht.
«Zum einen ist der längerfristige Nutzen, den die Experimente haben, offenbar, zum anderen konnten sich die Schüler fächerübergreifendes und praxisnahes Wissen aneignen», lobt die Stufenleiterin der Klassen sieben und acht, die das Schulfest organisiert hat. Vorbildlich sei auch das Projekt «Duftbeet», das im Innenhof der 1133 Schüler zählenden ERS II zu besichtigen ist. Auf einem mit Waschbeton eingefassten Hochbeet haben Lehrerin Ruth Kockelmann und ihre Zöglinge Pfefferminze, Ginster, Flieder, Thymian und etliche andere Heilpflanzen angebaut. Auch in Zukunft werden sich die Schüler um die Gewächse kümmern, denn jeder Pflanze ist ein Pate zugewiesen.
Knut Dörfel, der dem 130-köpfigen Kollegium der Gesamtschule seit Juli als neuer Schulleiter vorsteht und das Fest nutzt, um mit den Eltern seiner Schüler ins Gespräch zu kommen, blickt zufrieden auf das geschäftige Treiben in den weitläufigen Fluren und Foyers. Der Pädagoge, der zuvor als Personaldezernent im staatlichen Schulamt tätig war, hat sich gut in seiner neuen Wirkungsstätte eingelebt. «Ich bin sehr froh, an einer Schule zu arbeiten, die auf eine so starke Tradition des gemeinsamen Lernens und des Engagements von Eltern und Lehrern blicken kann.»
Radikale Umwälzungen hat der Pädagoge übrigens nicht geplant: «Wie jede andere Schule findet sich auch die ERS in einem pädagogischen Entwicklungsprozess. Auf den bestehenden Strukturen können wir sehr gut aufbauen.» Beispielsweise werde das Lernen nach individuell ausgearbeiteten Lernplänen, das den Schülern noch mehr Eigenverantwortung überträgt, künftig von größerer Bedeutung sein. (jul)
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