23.02.2006
Brücke71: Verein will Kleines Zentrum kaufen
Der junge Verein «Brücke 71» hat es sich zur Aufgabe gemacht,....
...das Zusammenleben und die Lebensqualität in der Nordweststadt zu verbessern. Rund 70 Bürger waren jetzt der Einladung des Vereins zu einem Treffen gefolgt. Vorrangig ging es darum, die Hauptprobleme des Stadtteils zusammenzutragen und Arbeitsgruppen zu bilden.
Ein Thema war das «Kleine Zentrum» in der Nordweststadt, das unter Zwangsverwaltung steht. Da die Hoffnung sinkt, einen geeigneten Investor zu finden, überlegt der Verein, durch die Bildung einer Genossenschaft das Kleine Zentrum selbst zu kaufen. Realisierbar wäre dies aber nur, wenn die Stadt den Verein beispielsweise mit einer Bürgschaft unterstützen würde. Jan Gossman, Gründungsmitglied der Brücke 71, sieht in der Aufrechterhaltung eines solchen Zentrums «eher eine soziale als eine kommerzielle Aufgabe». Ohne ein solches Zentrum würde dem Stadtteil das «Herz herausgerissen». Das Ideal wäre eine gelungene Mischung aus Geschäften, sozialen Einrichtungen, wie einer Beratungsstelle für Migranten und einem Jugendtreff sowie einem Kulturtreffpunkt.
Gossmann erkennt eine Hauptaufgabe des Vereins in der Förderung der Kommunikation unter den Bürgern. Nur so könne verhindert werden, dass aus der Nordweststadt eine «Schlafstadt» werde. Zwischen der Erhaltung des kleinen Zentrums und dem Thema Integration sieht er einen Zusammenhang: «Integration heißt Kommunikation, und die muss irgendwo stattfinden. Einkaufen muss der Marokkaner genauso wie der Türke und der Deutsche, und genau dabei kann Kommunikation und somit Integration stattfinden.» Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass man alle Kräfte mobilisieren müsse, um eine Entwicklung hin zu «französischen Verhältnissen» zu verhindern.
Auch die geplante «Ortsumfahrung Praunheim» und der Autobahnlärmschutz waren Themen bei dem Treffen. Einige Bürger äußerten Bedenken, dass sich der Verein mit zu vielen Aufgabenbereichen «verzetteln» würde und man sich lieber auf eine Hauptaufgabe beschränken solle. Doch Gossmann stellte klar, dass er den Verein nicht als einen Verein sehe, in dem nur der Vorstand aktiv sei, sondern als einen Verein, in dem jeder mitarbeite. Dies könne am besten in einzelnen Arbeitsgruppen stattfinden.
Schließlich einigten sich die Nordweststädter darauf, fünf solcher Arbeitsgruppen zu bilden. Eine Gruppe wird sich mit der Ortsumfahrung Praunheim beschäftigen. Hier gilt es Alternativen zu erarbeiten. Denn «im Regen stehen lassen» will man die Praunheimer nicht. Eine zweite Gruppe arbeitet künftig an dem Thema «Lärmschutz-Autobahn». Auch hier müssen zuerst Lösungsvorschläge gefunden werden. Die Aufgabe der Gruppe «Schnittstellen» besteht darin, alle Vereine und Gruppen in einer Liste zusammenzutragen, die sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in der Nordweststadt engagieren, um so eine optimale Zusammenarbeit zu gewährleisten. Mit dem Thema «Zusammenleben – Migration» wird sich eine vierte Gruppe beschäftigen. (clh)
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