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03.04.2006

Wahl: Von Gewinnern und Verlierern

Das Kommunalwahlsystem hat in der vergangenen Wochen wieder zu Diskussionen geführt. Es sei zu kompliziert, die Wahlzettel zu groß und unübersichtlich.

Dennoch scheint das so genannte Kumulieren (Anhäufen) und Panaschieren (Vermischen) anzukommen, zumindest bei denjenigen, die zur Wahl gehen. So kam es wieder zu großen Veränderungen auf den Wahllisten. Im Frankfurter Nordwesten heißt der Gewinner Oliver Kroneisen. Der Fraktionschef der CDU im Ortsbezirk 7 (Rödelheim, Praunheim, Hausen, Westhausen, Industriehof) vereinigte 7115 Stimmen auf sich. Damit überholte er auf der Liste Spitzenkandidat Christian Wernet. Der wird es aber verkraften, mit 6767 Stimmen rangiert er bei den absoluten Zahlen auf Platz zwei.

Dabei sind diese Aussagen mit Vorsicht zu genießen, denn der Ortsbezirk hat im Vergleich zu den Bezirken 8, 9, 12 und 15 auch die meisten Wahlberechtigten. Im Ortsbezirk 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) liegt Claudia Unterköfler, Spitzenkandidatin der SPD, mit 5039 Stimmen an der Spitze. Erst dahinter kommt Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU), der 4229 Stimmen erreichte.

Im Ortsbezirk 9 (Eschersheim, Ginnheim, Dornbusch) liegen gleich mehrere Kandidaten nur knapp hintereinander. Nina Teufel von Hallerstein (CDU) häufte mit 6737 Stimmen aber nicht nur die meisten an, sie kletterte auch von Listenplatz sechs an die Spitze. Rachid Rawas (SPD, 6695) und Ortsvorsteher Marcus Scholz (CDU, 6557) folgen auf den Plätzen. Aber auch Beatrix Henze (SPD, 6425) sowie die Grünen Annegret Brein (6413) und Sylvia Momsen (6405) schafften ein persönlich gutes Ergebnis.

Im kleinsten Wahlbezirk, in Kalbach und Riedberg, schaffte CDU-Spitzenkandidat Jan Schneider mit 1730 Stimmen den Sprung nach vorn. Ortsvorsteherin Gisela Stamm (ebenfalls CDU) mit 1396 sowie Susanne Kassold-Moulden (SPD, 1170) können zufrieden sein.

Der Bekanntheitsgrad sorgte im 15er (Nieder-Eschbach) für die Spitzenposition von Holger Dyhr. Der in vielen ehrenamtlichen Gremien tätige Ortsvorsteher verdrängte mit 2418 Stimmen den Spitzenkandidaten der CDU, Michael Stauder (2352). Platz drei geht hier an Sebastian Bartels (SPD, 1981).

Den größten Sprung auf der Wahlliste nach vorne machte Jürgen Schreuer (CDU) im Ortsbezirk 8. Der Heddernheimer Firmeninhaber, der auf dem letzten Platz kandidierte, kletterte um sechs Positionen auf Rang 13. 384 Stimmen fehlten ihm letztlich für den Einzug ins Stadtteilparlament.

Erfolgreicher war da schon Peter Gärtner, der auf der gemeinsamen Liste von Farbechten und Linkspartei auf Platz sieben für den Ortsbezirk 7 kandidierte. Er verbesserte sich um fünf Positionen und vertritt die Farbechten nun als zweiter Mann im Ortsparlament. Ebenfalls im gleichen Ortsbezirk profitierte Michaela Will (SPD) von ihrer großen Anhängerschaft. Sie kletterte um vier Plätze nach vorn und schaffte als zweite klar den Sprung in den Ortsbeirat. Wäre sie auf Listenplatz sechs geblieben, hätte es nicht gereicht. Ähnliches gilt für Christina Althen (CDU, Ortsbezirk 9), die von Platz zehn auf sieben kumuliert wurde und somit den letzten Platz ihrer Fraktion im Ortsbeirat beansprucht.

Ebenfalls nach vorne gewählt wurden Karl Semmelbauer (SPD, Ortsbezirk 9) um fünf Positionen sowie Barbara Reuff (CDU, Ortsbezirk 7) und Theo Dechert (FDP, Ortsbezirk 8), die sich um vier Ränge verbesserten. Allerdings brachte es ihnen persönlich nichts ein, sie verpassten den Einzug.

Bei so vielen Gewinnern gibt es auch Verlierer. Für Peter Horz (FDP, Ortsbezirk 8), der als Spitzenkandidat ins Rennen ging, rückt Ariane Schall wieder ins Gremium. (sö)




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