16.05.2006
Steinbruch im Hammarskjöldring
Investor für Bebauung des ehemaligen kleinen Ladenzentrums abgesprungen.
Erst verzögerte sich der Abriss des kleinen Ladenzentrums am Hammarskjöldring, jetzt geht es mit den Arbeiten für den Neubau nicht voran. Der Grund: Ein Investor ist abgesprungen. Das bestätigte gestern auf Anfrage der FNP die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Hessen (GWH), die dort altengerechte Wohnungen errichten will.
Im November rückten die Bagger an. Anschließend wurde die Fläche planiert und mit Splitt abgedeckt. Jetzt ähnelt sie einem Steinbruch. „Um es winterfest zu machen“, wie es da noch vond er GWH hieß. Offensichtlich war wohl schon zu diesem Zeitpunkt die Finanzierung nicht mehr ganz sicher. Die Pause werde bis zum Herbst dieses Jahres andauern. Intern suche die GWH jetzt nach Finanzierungsmöglichkeiten. Ob es einen neuen Investor geben wird oder aber die GWH das Bauvorhaben allein stemmen will, sei noch offen. „Wir orientieren uns in alle Richtungen. Am Konzept wird sich aber nicht ändern“, verspricht Unternehmenssprecher Marc Hohmann.
Auch der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) hat die Verzögerungen bereits mit Sorge zu Kenntnis genommen. Auf Antrag von Berthold Möller (SPD) soll die GWH in der kommenden Sitzung im Juni über die weiteren Schritte informieren.
Die GWH investiert rund 7,5 Millionen Euro in das Neubauprojekt. Es entstehen 46 Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt 2440 Quadratmetern. Überwiegend Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 54 bis 65 Quadratmeter Wohnfläche sind geplant. Dazu kommen 27 Tiefgaragenplatze sowie 13 oberirdische Stellflächen. Zudem hat die GWH fünf weitere Gewerbeeinheiten geplant. Der bisherige Kiosk soll auch im Neubau integriert werden. Zudem sollen ein Bäcker, ein Café und ein Friseur angesiedelt werden. Die älteren Menschen, die hier wohnen werden, können also in unmittelbarer Nähe zumindest Kleinigkeiten erledigen.
Füt weiteres Gewerbe sieht die GWH allerdings keine Chance, da das Nordwestzentrum in unmittelbarer Nähe liegt. Aus diesem Grund sei auch das Konzept des Kleinen Einkaufszentrums über die Jahre nicht mehr tragbar gewesen. Früher habe es am Hammarskjöldring einen Asia-Shop oder eine Fahrschule gegeben. Doch es sei immer schwieriger geworden, Mieter für die leer stehenden Ladenflächen zu finden.
Die GWH folgt mit dem Neubau von altersgerechten Wohnungen einer Empfehlung der Schader-Stiftung aus Darmstadt, die in ihrem Werkstattbericht zur Wohnsituation speziell in der Nordweststadt im Juni 2000 dieses auf Grund der Altersstruktur im Wohngebiet empfohlen hatte. 43 Prozent der Bewohner waren bei der Analyse 50 Jahre und älter. Gerade bei den kleinen Einkaufszentren hatte die Stiftung darauf hingewiesen, dass diese nicht mehr benötigt werden. Die Versorgungslage sei durch das Nordwestzentrum gesichert und besser als in anderen alternden Stadtteilen. (sö)
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