19.07.2006
Schlichter für Nachbarschaft gesucht
Wer in einem Mehrfamilienhaus lebt, kennt die Situationen aus eigener Erfahrung:
Es ist nett, Nachbarn zu haben, aber immer wieder geben sie auch Anlass zum Ärgern. Mal ist die Musikanlage unten drunter zu laut, mal das Auto des Nebenmannes ständig vor der eigenen Tür geparkt, in einem anderen Mal hält sich der Obermieter nicht an die Putzordnung für den Hausflur. Aus solchen kleinen Nervereien können durchaus ernste Streitigkeiten werden, die dann jahrelang das Klima in der Hausgemeinschaft verderben. Solche Situationen soll es in der Nordweststadt bald nicht mehr geben.
Das Nachbarschaftsbüro des Projekts „Soziale Stadt“ sucht derzeit Bewohner, die sich ehrenamtlich zu so genannten Nachbarschaftsvermittlern ausbilden lassen. Sie sollen geschult werden, um bei Konflikten in der Siedlung zu vermitteln und die Beteiligten zu unterstützen, Lösungen für ihre Streitigkeiten zu finden. Etwa dann, wenn es mit Jugendlichen, die naturgemäß etwas wilder und lauter sind, immer wieder Ärger gibt, oder sich Nachbarn, die aus verschiedenen Ländern stammen, nicht einigen können, wie eine Hausgemeinschaft funktionieren sollte.
Ziel ist es, den Streitparteien zu zeigen, wie sie, auch wenn einige böse Worte gefallen sind, wieder miteinander reden können und Regeln finden, miteinander umzugehen. Denn gegenseitiger Respekt, so ein weiteres Ziel der Initiative, sollte von jedermann als Grundlage einer funktionierenden Nachbarschaft begriffen werden. Dann klappe es auch mit dem guten Miteinander.
Die Ausbildung, die das Mediatorenteam „Rhein-Main“ leiten wird, beginnt im Oktober. Bis dahin kann sich jeder bewerben, der sich vorstellen kann, die Aufgabe des Nachbarschaftsvermittlers, auf den die Bewohner zukommen können, auszufüllen. Laut der Ausschreibung des Nachbarschaftsbüros werden vor allem Nordweststädter gesucht, die bereits in Vereinen oder Gemeinden aktiv sind und somit viel Kontakt zu den Bewohnern haben.
Bevor es dann ans Schlichten geht, müssen sich die Ehrenämtler fünf Samstage (7. und 28. Oktober, 18. November, 2. Dezember und 20. Januar) Zeit nehmen, um auf die neue Aufgabe vorbereitet zu werden. Die Schulungen werden im Nachbarschaftsbüro im Nordwestzentrumam Nidaforum 6 abgehalten.
Dorthin können sich auch diejenigen wenden, die sich für das neue Projekt, das auch vom Verein „Brücke 71 – Leben in der Nordweststadt“ unterstützt wird, interessieren. Zuständig ist Conny von Schumann. Sie ist unter den Rufnummern 95 73 86 12 oder (01 60) 8 20 55 73 erreichbar. Wer mag, kann sie auch per E-Mail unter vonschumann@quartier-nordweststadt.org erreichen. Weitere Informationen finden sich in der Rubrik „Aktuelles“ auf der Internetseite des Vereins Brücke 71: http://www.bruecke71.de
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