24.06.2004
Special Olympics: Medaillen-Regen für Behinderten-Sportler
Es war nicht nur das größte Erlebnis für die zehn Schüler der Albert-Griesinger-Schule (Gerhart-Hauptmann-Ring), sondern auch das erfolgreichste ihres Lebens.
Mit je zwei Silber- und Bronzemedaillen kehrten sie von den Special Olympics National Games in Hamburg zurück.
Gestern bereiteten die daheimgeblieben Schüler der Sportlern einen begeisterten Empfang. Stolz präsentierten Kamil Ilhan, der Zweiter beim 50-Meter-Sprint wurde, Francesca Lima, die beim Schlagball die Bronzemedaille gewann, sowie Hamid Lmoudni und Rachid Halli, die weitere Silber- und Bronzemedaillen eroberten, ihre Auszeichnungen.
«Mit einem derartigen Erfolg hatten wir nicht gerechnet», sagte Schulleiter Peter Walter. Denn neben den drei Medaillen sprangen weitere hervorragende Platzierungen unter den besten Zehn heraus. Und das bei einer Teilnehmerzahl von rund 3200 Athleten.
Etwas Pech hatten die Schwimmer Christina Weissenfels, Marcel Sewera und Melanie Wittich, die nur knapp den Sprung aufs Treppchen verpassten und zwei Mal den vierten und einmal den fünften Platz belegten. Bei der 3 Mal 25 Meter Lagenstaffel erschwamm sich das Trio nach einer gewaltigen Aufholjagd ebenfalls den etwas undankbaren vierten Platz. Doch Marcel hielt sich an den olympischen Gedanken: «Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben.» Es sei für ihn ein schönes Erlebnis gewesen.
Eine Woche lang waren die zehn Frankfurter insgesamt in Hamburg. «Nur dank unserer Sponsoren, konnten wir überhaupt Schüler zu den Spielen schicken», unterstrich Walter. Neben der LEBERECHT-Stiftung der FNP sorgten die Frankfurter Sparkasse 1822, die Nassauische Heimstätte und die FES dafür, dass die 15 bis 19 Jahre alten Jugendlichen der Schule für praktisch Bildbare an den Wettkämpfen teilnehmen konnten.
Für die richtige Vorbereitung war Schulsportleiterin Daniela Franz zuständig. «Wir haben vor einem Jahr mit dem Training begonnen.» Zuvor waren die Kandidaten bereits ausgewählt worden. In Frage kamen diejenigen, die bereits im Unterricht durch gute sportliche Leistungen aufgefallen waren. Dabei beschränkte sich Frau Franz auf die Leichtathletik und das Schwimmen. Mit Erfolg, wie die Ergebnislisten zeigen.
Allerdings war der sportliche Teil nicht alles, was die Jugendlichen in Hamburg erlebten. Rachid hat besonders die Disco gefallen, die sie abends besuchten. Untergebracht waren sie in einer Zeltstadt am Alsterdorfer Markt. Allerdings hatten die Teilnehmer ein wenig Pech mit dem Wetter, der die Zelte unter Wasser setzte.
Special Olympics ist eine internationale Sportorganisation, die über eine Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger Behinderung erfasst und ist damit die weltweit größte Behinderten-Sportbewegung. Special Olympics ist die einzige Organisation, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) autorisiert wurde, die Bezeichnung «Olympics» weltweit zu nutzen.
Gegründet wurde die Organisation 1968 in den USA von Eunice Kennedy-Shriver, der Schwester von J.F. Kennedy. Die Philosophie von Special Olympics ist es, durch den Sport die Akzeptanz und Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft zu verbessern. (sö)
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