20.09.2006
CDU fordert Ehrung für Ordensritter
Die Unterstützung des Denkmalamtes ist da, das Planungsamt hat den Vorstoß ebenfalls positiv bewertet.
Die CDU-Fraktion im Ortsbeirat 8 will den dörflichen Ortskern von Niederursel verschönern.
„Unsere Fraktion beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema“ sagt die Fraktionsvorsitzende Christiane Schubring, vor allem Antragsteller Joachim Rotberg. Bei einem Ortstermin mit Vertretern des Denkmalamtes und des Planungsamtes seien nun umsetzbare Ideen erörtert worden. Einen ersten Vorstoß hatte es bereits 1995 gegeben, als die CDU-Fraktionen beantragte, eine Straße nach Werner von Ursel dem wohl bekanntesten Niederurseler zu beantragen. „Warum nicht einen Platz nach ihm benennen“, fragt die Fraktionsvorsitzende. In Frage komme die Ecke Dorfwiesenweg / Obermühlgasse. Dort stehen zurzeit nur zwei Bänke. Hier könne ein Platz angelegt und zum Gedenken an Werner von Ursel, den 17. Hochmeister des Deutschen Ordens, gestaltet werden. Eine Gedenktafel oder eine kleine Statue mit Wasserspiel solle an den 1330 Ermordeten erinnern. In seiner sechsjährigen Amtszeit wurde vor allem die Ansiedlung Deutscher im Gebiet der Weichsel-Mündung fortgesetzt, auch schloss er Bündnisse gegen Polen und Litauen, die Gegner des Ordens.
Besonders wichtig ist der CDU, dass der dörfliche Ortskern von Niederursel in die Prioritätenliste des Ausbauprogramms „Schöneres Frankfurt“ aufgenommen wird. „Wenn uns die alten Ortskerne etwas Wert sind, müssen wir auch in sie investieren“, sagt Joachim Rotberg. Für die gesamte Stadt stehen 2006 nur 105 000 Euro zur Verfügung, die Eigentümer von Kulturdenkmälern als Projektfördermittel bekommen können. Für Niederursel bleibe nicht viel übrig, und private Bauherrn erhielten und bauten zum Teil hochwertige, Denkmal gepflegte Altbauten aus ohne jede Subvention. Um den historischen Wert der Baudenkmäler, die es so auch in anderen Stadtteilen gibt, stärker anzuerkennen, sei eine Erhöhung des Planansatzes plausibel. Daher solle, so die CDU, im Etat 2007 der Haushaltsansatz für Projektfördermittel zu Gunsten des Denkmalschutzes speziell für Stadtteile mit einer besonderen Dichte an historisch wertvollen Baudenkmälern – wie zum Beispiel Alt Niederursel – gesondert ausgewiesen und im Gesamtsoll erhöht werden.
Das Paket zur Verschönerung Niederursels umfasst aber auch die Sanierung von Straßen und Wegen, „die gerade im alten Ortskern im schlechten Zustand sind“. Das Gedenken an die jüdische Gemeinde will die CDU ebenso aufnehmen. An den beiden alten jüdischen Friedhöfen am Oberurseler Weg könne je eine Tafel angebracht werden, die über Geschichtliches der Begräbnisstätten und der jüdischen Gemeinde in Niederursel informiert. Auf beiden Gräberfeldern existieren lediglich noch Gedenksteine mit der simplen Aufschrift „Alter jüdischer Friedhof“, zum Teil gibt es noch ein paar Grabsteintrümmer. (sö)
Der Ortsbeirat 8 diskutiert den Antrag am Donnerstag, 28. September, um 20 Uhr im Bürgerhaus Nordweststadt, Titus-Forum, Walter-Möller-Platz 2.
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