23.03.2007
Thermen schließen halbes Jahr
Hallenbad im Nordwestzentrum wird vom 16. April an grundsaniert
Nordweststadt. Vom 16. April bis zum 30. Oktober wird das Hallenbad der Titus-Therme geschlossen. Die Bäderbetriebe Frankfurt (BBF) werden das Gebäude für rund 8,5 Millionen Euro von Grund auf sanieren.
„Die Verträge sind jetzt unterzeichnet“, freut sich BBF-Geschäftsführer Otto Junck, dass endlich mit den Arbeiten begonnen werden kann. Am Dienstag hätten sich BBF und KG Nordtrakt geeinigt, die Firma Züblin wird als Generalunternehmer beauftragt. Ursprünglich war eine Bauzeit von vier Monaten vorgesehen, nun werden es sechs Monate. „Bei vielen Angeboten waren Firmen sogar von acht bis neun Monaten ausgegangen“, Junck ist zufrieden, dass dies auf ein halbes Jahr reduziert werden kann. Denn so könnte noch im Herbst wieder der Badebetrieb aufgenommen werden.
Nach den ursprünglichen Planungen sollte die Sanierung bereits im November vergangenen Jahres beginnen. Damals sei jedoch kein Unternehmen für die Arbeiten gefunden worden. Der Aufschwung im Baugewerbe hatte den BBF einen Strich durch die Rechnung gemacht. Allerdings hat dies auch einen Vorteil. Denn so konnte noch der gesamte Winterbetrieb mitgenommen werden.
Für den Abriss der bestehenden Schwimmanlage sind sechs Wochen vorgesehen. Gearbeitet werde in drei Schichten, wobei auf den Hotelbetrieb Rücksicht genommen werden müsse. „Da kann schlecht mitten in der Nacht gehämmert werden.“
Die Titus-Thermen werden praktisch entkernt, bis auf den Beton wird alles freigelegt. Die gefliesten Becken gehören mit der Schließung der Vergangenheit an. Diese werden künftig mit einer Edelstahleinfassung ausgerüstet. Die Fliesen hatten über Jahre große Sorgen bereitet, sie fielen immer wieder ab. „Es wird dringend Zeit, dass da was getan wird“, sagt der Bäder-Chef. Denn ohnehin würde eine Grundreinigung anstehen, bei der das Wasser im Becken abgelassen werden müsste. „Dann wären uns vermutlich die Fliesen nur so entgegengekommen.“
Neben der Sanierung steht auch eine Modernisierung an. Dabei wird die Gastronomie-Zone deutlich zugunsten weiterer Liegeflächen verkleinert. Die bisher 45 Meter lange Rutsche wird auf 75 Meter verlängert. Als besonderen Clou haben sich die Planer ein neues Beleuchtungs- und Beschallungskonzept ausgedacht. Computergesteuert können da die unterschiedlichsten Farbtöne und Geräusche erzeugt werden, je nachdem, was für eine Stimmung erwünscht ist. Die Besucher können sich auf ein Klang- und Lichterlebnis freuen. Für die richtige Atmosphäre sollen zudem neue Fliesen an den Wänden sorgen, die – analog zur Sauna – römisches Ambiente erzeugen.
Auch die Saunaanlage müsse in der untere Etage saniert werden. Diese Arbeiten sollen jedoch bereits Ende Juli abgeschlossen sein, so dass die Wiedereröffnung für den 1. August vorgesehen ist. Abgerissen werden muss auch die kleine Saunahütte auf dem Dach. Diese wird durch ein zweigeschossiges Bauwerk im Stile einer römischen Villa ersetzt.
Betroffen ist zudem das Restaurant Glashaus. Hier werden die Arbeiten rund vier Wochen in Anspruch nehmen. Die Gelegenheit wird gleich genutzt, eine behindertengerechte Toilette im Gang zwischen Titus-Thermen und Bürgerhaus zu verwirklichen. Mitte Mai soll das Glashaus dann wieder Gäste aufnehmen können.
Von Sören Rabe
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