11.06.2007
Bonhoeffer-Gemeinde wirbt mit Plakaten für den Glauben
Nordweststadt. Orange war nicht nur die Farbe des evangelischen Kirchentags in Köln, seit dem Wochenende ist sie auch die Erkennungsfarbe der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, Thomas-Mann-Straße 10. 60 leuchtende Plakate haben Vikarin Sabine Hannak und die Mitglieder des Kirchenvorstandes, Dieter Kellermann und Jan Gossmann, in ihrer Nachbarschaft aufgehängt.
Wo sonst Veranstaltungen oder Sonderangebote angekündigt werden, bewirbt die Gemeinde sechs Wochen lang die Grundwerte des christlichen Glaubens. Unter dem Motto „Glaube gemeinsam gestalten“ wollen sie die Menschen zum Nachdenken anregen, sie ansprechen und als evangelische Gemeinde im Stadtteil Präsenz zeigen.
Erste Resonanz haben die Organisatoren schon erfahren. Beim Anbringen einer Botschaft vor einer Garageneinfahrt waren die Akteure vor allem darauf bedacht, dass der Inhaber noch problemlos mit dem Auto hinausfahren kann. Die Reaktion des Nachbarn bestätigt Dieter Kellermann in seinem Engagement. „Ach, sie sind von der Gemeinde, meine Nachbarn. Schön.“ Dies zeige, dass sie im Stadtteil dazu gehörten, egal ob dies die Menschen dazu veranlasse, in die Kirche zu kommen oder nicht.
Vor zwei Jahren hat die Arbeitsgruppe „Mission und Marketing“ um Vikarin Hannak ihre erste Plakataktion auf die Beine gestellt. Damals wurde das Angebot der Gemeinde beworben – mit Erfolg. 23 Kontaktaufnahmen zu Gemeindegruppen und einen Wiedereintritt in die evangelische Kirche waren das Ergebnis. Trotzdem hat die Gruppe diesmal einen anderen Fokus gewählt. „Jetzt steht nicht so sehr unsere eigene Gemeinde im Mittelpunkt. Wir wollen vielmehr allgemein zum Phänomen Gemeinde, Glauben einladen“, erklärt Sabine Hannak. Der Erfolg einer solchen Aktion sei immer schwer, in Zahlen zu fassen. Sie freuten sich schon, wenn sie die Leute zum Nachdenken anregten, auch wenn sie nicht in den Gottesdienst kämen. „Wenn ein Katholik durch unsere Aktion wieder in seine Kirche geht, hat sich das Engagement auch gelohnt“, sagt Kellermann.
Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, hat sich die Arbeitsgruppe professionelle Unterstützung gesucht. Die Botschaften stammen aus der Feder von Werbetexter Florian Kröber, das Layout hat die Grafikerin Katja Kücherer entworfen. „Ich habe mal ein Praktikum in einer Werbeagentur gemacht und diese Kontakte genutzt“, erzählt die Vikarin. Geld wollte keiner für seine Arbeit, die Materialkosten von 550 Euro werden aus Spenden finanziert. Gesammelt wird beim Gemeindefest am 1. Juli. Dort haben Interessierte auch die Gelegenheit, eine Patenschaft für eines der Plakate zu übernehmen.
Begleitend zu der Aktion gibt es eine Gottesdienstreihe. Am Sonntag, 17. Juni, heißt es: „Vertrauen – Sich fallen lassen“. „In erster Linie diskutieren wir diese Themen im Kontext des christlichen Glaubens, aber sie sind bewusst so gewählt, dass sie auch Menschen ansprechen, die der Kirche nicht verbunden sind. Eben Aspekte des Lebens, die uns alle wirklich interessieren“, erklärt Jan Gossmann.
Bei einem Gesprächsabend am Dienstag, 26. Juni, um 18 Uhr im Gemeindehaus soll dann diskutiert werden, wie Glauben in der Gemeinde gelebt wird. (kan)
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