15.06.2007
Niederursel soll schöner werden
Niederursel. Die Verschönerung des Ortskerns von Niederursel rückt endlich in greifbarer Nähe. Der Magistrat teilte in einem aktuellen Bericht mit, dass das Projekt in die Prioritätenliste des Investitionsprogramms „Schöneres Frankfurt“ aufgenommen wurde.
Damit wird einer langjährigen Forderung des Ortsbeirates 8 (Nordweststadt, Heddernheim, Niederursel) nachgekommen.
Dieser hatte darauf hingewiesen, dass in den 1960er Jahren Pläne existierten, fast das gesamte Alt-Niederursel in eine reine Fußgängerzone umzubauen. Dies sei heute nicht mehr machbar. Dennoch könnten weitere Teile des dörflichen Kerns von Niederursel straßenbaulich verschönert und verkehrssicherer gestaltet werden.
Die geschichtliche Bedeutung des Stadtteils soll an einem neuen Platz hervorgehoben werden. An der Ecke Am Dorfwiesenweg/Obermühlgasse wird eine Fläche zum Gedenken an Werner von Ursel (1280-1330) angelegt und gestaltet. Eine Gedenktafel, eine kleine Statue oder ein Wasserspiel „soll an diesen bedeutenden Sohn des mittelalterlichen Niederursel erinnern“. In welcher Form tatsächlich der 17. Hochmeister des Deutschen Ordens geehrt wird, ist noch nicht beschlossen. Das wird wohl auch eine Frage des Geldes sein.
Mit eingeschlossen im Ausbauprogramm „Schöneres Frankfurt“ ist der Straßenabschnitt Alt-Niederursel 12 bis 44, für den das Stadtteilgremium eine denkmalgerechte, aber auch fußgänger- und radfahrfreundliche Straßen- und Bürgersteigsanierung anmahnt. Die Machbarkeit werde derzeit geprüft. Als Grundlage für die Planung der Gesamtmaßnahme sowie für die Veranschlagung der Investitionsmittel werde eine Bestandsaufnahme und Kartierung des Ortskerns beauftragt.
Auch dem Vorschlag des Ortsbeirates, an den beiden alten jüdischen Friedhöfen am Oberurseler Weg Gedenktafeln aufzustellen, die über Geschichtliches der Begräbnisstätten und der jüdischen Gemeinde in Niederursel informiert, steht der Magistrat positiv gegenüber. „Bei der Auswahl der Inschrift und dem Ort der Anbringung wird die Jüdische Gemeinde Frankfurt beteiligt.“
Zudem wird für den Stadtteil zurzeit eine Erhaltungssatzung vorbereitet. Damit soll die städtebauliche Struktur bewahrt werden. „Bei umfassender Modernisierung und Neubebauung haben nachbarrechtliche Belange teilweise eine nicht strukturgerechte Bebauung bewirkt“, begründet der Magistrat die Entscheidung. Eine Bebauungsplan für Alt-Niederursel existiere bislang nicht.
Einer weiteren Forderung des Stadtteilparlaments, speziell für Stadtteile mit einer besonderen Dichte an historisch wertvollen Baudenkmälern Mittel gesondert auszuweisen, wird dagegen abgelehnt. dafür wird im Etat 2007 der Haushaltsansatz für Projektfördermittel zu Gunsten des Denkmalschutzes aber um 50 000 Euro erhöht. Damit stehen insgesamt 205 000 Euro zu Verfügung – für die gesamte Stadt.
Zurzeit wird bereits die historische und denkmalgeschützte Tabakscheune, Krautgartenweg 27-29, saniert. Ein Investor errichtet dort Eigentumswohnungen, ebenso in der Remise im Krautgartenweg 21-23. Nach Auskunft des Bauherren seien 70 Prozent der Wohnungen in der Tabakscheune und alle in der Remise verkauft. Für das geteilte Grundstück wurden insgesamt drei Baugenehmigungen für ein Mehrfamilienhaus sowie den Umbau und der Erweiterung des Wohnhauses genehmigt. Weitere geplante Bauvorhaben im unmittelbaren Umfeld der Tabakscheune sind dem Magistrat nicht bekannt. (sö)
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