16.06.2007
Wir drehen einen Trickfilm
Nordweststadt. Eine Woche harte Arbeit liegt hinter den Schülern der Klasse 5 h der Ernst-Reuter-Schule II. Da hieß es Film ab für den Grobschnitt ihres Erstlings-Trickfilms: „Arche-Nochmal“. Unterstützt wurden die jungen Filmemacher von der Künstlerin Mariateresa Sartori und Kunstlehrer Reinhard Wanzke.
Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Mixed up“, an dem sich rund 800 Gruppen beteiligten, schufen die Kinder mit der Video-Künstlerin aus Venedig einen Drei-Minuten-Film. Ihre Kreativität konnten die Kinder beim Basteln der Figuren aus Knete beweisen. Das Szenario war dagegen vorgegeben: Es steht eine zweite Sintflut bevor. Das zweite Rettungsschiff für die Geschöpfe wird „Arche-Nochmal“ genannt. Das Boot ist bereits mit allen bekannten Tierarten voll besetzt. Auch die acht Plätze für Menschen sind vergeben. Die Kinder haben nur noch eine Chance mit an Bord zu gelangen: Sie müssen ein völlig neues Tier kreieren, das sich jedoch in seiner Aufgabe und Rolle an den Bedürfnissen des Menschen orientieren muss.
So schuf Melissa einen Elefantomat, aus dessen Ohren Chips, Cola, und Fanta sprudeln, nach Münzeinwurf selbstverständlich. Laura und Lukas riefen eine dickleibige, einäugige Biene ins Leben, die pausenlos Äpfel ausscheidet. Lene und Marie schufen einen Goldesel, während bei Laura und Juliane daheim wohl viel gegrillt wird. Sie bereicherten die Bootsgemeinschaft mit einem Schwein, das einen Grill gleich auf dem Rücken trägt. Tim Hellwig und Fabian Raue schufen die Hauptfigur des Fünfminuten-Animationsfilms „Gabriel“, dessen Kopf aus einer Eieruhr entstand. Gabriel hat im Film die Aufgabe, alle Tiere zu befragen, welchen Beitrag sie als neue Haustiere für die Menschheit leisten können.
Der Einfallsreichtum der kreativen Künstler kannte keine Grenzen: Aus zwei Kleidermetallbügeln aus der Reinigung wurde flugs ein Kran gebaut, der die Tiere in die Arche hieven konnte. Der Weg zur Arche ist mit echten Baumfragmenten gesäumt. Aus einem Dia-Rahmen wurde ein Flach-Bildschirm für den PC im Büro.
Anregungen hatten sich die Schüler zuvor im Filmmuseum geholt, als die Frankfurter Schulkino-Wochen liefen. Fächerübergreifend wurden im Fach Biologie die Haustiere durchgenommen. In Ethik stand die Geschichte mit Noah und seiner Arche auf dem Stundenplan, und schließlich wurde noch in Gesellschaftskunde das Thema Umwelt und Klimaänderung angesprochen.
„Ich bin von der Vielfalt und Intensität der Arbeiten beeindruckt“, lobte Schulleiter Knut Dörfel das Werk. Der große Applaus der Eltern, die gestern erste Eiblicke nehmen durften, galt auch der Künstlerin Mariateresa Sartori, die Deutsch und Kunst als Lehramt studierte. In den kommenden Wochen steht jetzt noch die Vertonung an. (glo)
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