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16.07.2007

Der Blick des Architekten

Tassilo Sittmann zeigte die Nordweststadt von ihren schönsten Seiten

Nordweststadt. Zwischen den hoch gewachsenen Kiefern riecht es nach Wald. Ein Eichhörnchen sucht das Weite, als die fünfzigköpfige Gruppe auf das Grundstück einbiegt.

„Hier wohnt eine etwas seltsame Familie“, sagt Tassilo Sittmann, als er die Gruppe in seinen eigenen Garten führt. Denn hier, erzählt er, sei die Nordweststadt so, wie er sie sich als junger Architekt vorgestellt habe. Das Gras ist knöchelhoch, ringsherum wachsen Bäume und Brombeerranken, der Schuppen ganz hinten in der Ecke war früher Kletter- und Aussichtsturm für die längst erwachsenen Kinder. Es sind Einblicke der besonderen Art, die der Vater der Nordweststadt an diesem Sommernachmittag den Teilnehmern des Stadtteilrundgangs gewährt.

„Ende der 50er Jahre lies Baudezernent Hans Kampffmeyer einen Stadtteil zwischen zwei bestehenden Stadtteilen bauen. Er sollte in die Zukunft schauen, Kampffmeyer wollte etwas ganz Neues“, erinnert sich Sittmann. Unter mehr als 80 Bewerbern erhielt das Büro von Walter Schwagenscheidt, dessen Partner Sittmann war, den Zuschlag. „Die Häuser sind hier nicht aufgereiht wie an einer Perlenkette. Wenn man alte Dörfer betrachtet, sieht man Räume, Plätze, man geht aus der Tür und kommt in einen Hof, steht plötzlich auf einem anderen Platz“, erklärt Sittmann das aufgelockerte architektonische Konzept der Nordweststadt.

Zwischen den Hochhäusern gebe es viel Raum. Daher die Bezeichnung „Raumstadt“. „Kinder wollen keine Betonplätze mit Klettergerüsten, wie sie in den 80ern üblich waren. Sie wollen mit Phantasie spielen können“, betont Sittmann. Sein Ziel sei gewesen, in dem neuen Stadtteil auch eine kleine Wildnis mit vielen Nischen zu schaffen.

Genauso abwechslungsreich sollte die Architektur werden. „Hier steht ein Punkthaus neben einem Laubenhaus neben einem Reihenhaus neben einem Bungalow. Alles ist gemischt.“ Zwischen den Häusern, an den Enden der Zufahrtsstraßen, sollten kleine Höfe entstehen. „In anderen Trabantenstädten setzen sich die Menschen am Wochenende ins Auto. Dabei muss die Naherholung vor der Haustür liegen“, erläutert Sittmann seine Ideen von damals. Der Verkehr sollte aus den Wohnstraßen heraus, alle Häuser sind durch Sackgassen erschlossen. „Durch den Bau von 40 Tiefgaragen konnten wir viel Fläche gewinnen.“ Auf den Tiefgaragen seien Spielplätze, Treffpunkte. Gerne hätte er noch mehr Autos in den Untergrund verbannt, einen Stellplatz pro Wohnung gebaut. „Dann hätte man die Menschen zwingen können, dort zu parken.“

Zur Lebensqualität trügen auch 30 Kilometer Fußwege bei, mit Brücken über die großen Verkehrsadern, sagt Sittmann. Auch der künstliche See, der Kaulquappenteich inmitten der zentralen Grünanlage, trage dazu bei.

Zerstört werde das durchdachte Ensemble beispielsweise durch den Abriss des kleinen Zentrums am Hammerskjöldring, wo seit zwei Jahren das Gelände brach liege. Schuld seien Politiker, Investoren und Bauherren. „Der Bedarf des Menschen muss das oberste Ziel bei der Stadtplanung sein. Die Grenze ist überschritten, wenn der Profit über diesen Bedürfnissen steht.“ Ähnlich verhalte es sich mit der Brache rund um das frühere Gemeindezentrum am Gerhart-Hauptmann-Ring, wo ein Investor „hässliche“ Reihenhäuser bauen wollte. Die Nordweststadt habe dort ein wichtiges Zentrum verloren. Auch die Pläne für eine Schnellstraße quer durch die Nordweststadt – oberirdisch oder unterirdisch – würden den Stadtteil zerstören, warnt der Architekt.

Nicht alles, sagt Sittmann, würde er heute in der Nordweststadt genau so bauen wie damals. „Ich würde mehr Erker bauen, die Dächer auflockern.“ Bereits Mitte der 80er Jahre stellte er in einer Broschüre die Weiterentwicklung der „Raumstadt“ zur „Solarstadt“ vor. Energietechnisch optimiert, sollten die Dächer geneigt sein und die Energie der Sonne zur Strom- und Wärmeversorgung genutzt werden



Einen Stadtteil zum Wohlfühlen, erklärt Tassilo Sittmann (l.), wollten er und seine Kollege mit der Nordweststadt errichten. Foto: R. Rüffer

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