08.08.2007
Noch kein konkreter Plan
Wann die Nordweststadtbibliothek umgebaut wird, entscheidet sich erst im September
Nordweststadt. So schnell wie möglich, da sind sich alle einig, soll die Nordweststadtbibliothek renoviert werden. Doch allzu zügig scheint das nicht zu gehen. Schon seit Ende 2006 ist das Hochbauamt damit beschäftigt, Pläne zu entwerfen, wie die Bücherei am Nordwestzentrum nach den aktuellen Regeln des Brandschutzes und den Anforderungen der Barrierefreiheit umgestaltet werden kann.
Die Bibliotheksverwaltung, die vor allem die Richtung für die dringend fällige Renovierung vorgibt, ist noch nicht weiter in die Pläne einbezogen.
Erst im September wollen die beiden städtischen Ämter abstimmen, was in der Bücherei geschehen soll. „Der Knackpunkt der künftigen Baustelle war der Brandschutz, dann kam die Notwendigkeit, nach 20 Jahren endlich Barrierefreiheit zu schaffen, hinzu“, sagte Hans Jürgen Pritzl, Chef des Hochbauamtes. Und dass nach so langer Zeit mal wieder frische Farbe notwendig ist, liegt auf der Hand.
Wie die Brandschutzvorschriften umgesetzt werden können, dazu gäbe es inzwischen Pläne. Auch für den fehlenden Fahrstuhl sei eine Lösung gefunden: Er wird laut Pritzl im Innenhof von außen angebaut. „Nun müssen wir die genauen Anforderungen des Bauherren, also der Stadtbibliothek, abwarten, um im Detail zu planen.“
In der Bibliotheksverwaltung wartet man hingegen auf die Vorgaben vom Hochbauamt. Noch seien es alles Wunschvorstellung, was in der Bücherei geschehen könnte, sagt Hermann Keller, zuständig für die Verwaltungsangelegenheit in allen 21 Frankfurter Büchereien. Das renoviert werden muss, ist unbestritten, als ebenso klar gilt, dass ein neuer Fußbodenbelag fällig ist. Doch ob dann noch Geld für die auch vom zuständigen Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) gewünschten gemütlichen Leseecken und ähnliches da ist, darüber wollte Keller noch nicht spekulieren.
Die Grundausrichtung der Bücherei, zu deren Lesern vor allem ältere Menschen gehören, bleibe gleich. „Das richtet sich ja nach der Nachbarschaft der Bibliothek.“ Angenehmer wird der Besuch im Lesetempel für Senioren nach der Bauphase auf jeden Fall. Schließlich können sie endlich ohne Umweg durch die Büros der Bibliothekare von Lesesaal zu Lesesaal auf den verschiedenen Etagen gelangen.
Doch die Bibliotheksnutzer werden sich gedulden müssen. Pritzl geht davon aus, dass 300 000 bis 400 000 Euro für die Baumaßnahmen gebraucht werden. Eine Summe, die die Stadtbibliothek keinesfalls aus ihrem laufenden Etat zur Bauunterhaltung bestreiten kann, so Keller. „Damit müssen wir schließlich alle Stadtteilbibliotheken unterhalten.“ Das heißt, dass die Stadtverordneten im Römer vor dem Baustart nicht nur den Plänen zur Neugestaltung zustimmen, sondern auch einen Haushaltsposten in die städtische Finanzplanung einstellen müssten. Und nicht nur darüber werden noch Monate verstreichen. „Wir brauchen für ein solches Vorhaben schon einen gewissen Vorlauf, es muss geplant werden, ob der Bibliotheksbetrieb weiterläuft oder wir schließen oder die Bücherei vorübergehend umzieht. Wie auch immer, muss mindestens ein Teil der Bücher verpackt werden“, erinnert Keller. (ing)
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