11.10.2007
Therme wird und wird nicht fertig
Mitte Oktober sollten die Titus-Thermen im Nordwestzentrum nach den ursprünglichen Planungen wieder eröffnet werden. Doch der auf sechs Monate angesetzte Sanierungsfall entwickelt sich langsam zu einer unendlichen Geschichte. Von Sören Rabe
Mittlerweile wird die Abnahme auf Mitte Dezember terminiert. Auf ein Datum für die Wiederaufnahme des Betriebes will sich mittlerweile niemand mehr festlegen. Intern wird bereits gewitzelt, dass man zwar den Wochentag nennen könne, nicht aber das Jahr.
Bauherrin ist die KG Nordtrakt als Eigentümerin des Nordwestzentrums, die das Hallenbad für rund sechs Millionen Euro saniert. Die Bäderbetriebe Frankfurt (BBF) als Mieterin stecken weiter drei Millionen Euro in die Modernisierung. Schon Anfang August sprach KG Nordtrakt-Geschäftsführer Georg Lackner von Behinderungen, die die Arbeiten um vier Wochen verzögerten. Nun werfen „unterschiedliche Auffassungen in der Machbarkeit zwischen Architekten und Baufirmen“ die Terminplanung über den Haufen. „Wir könnten das gerichtlich klären, aber das würde Jahre dauern“, sagt Lackner. Daher soll nun ein Gutachter die Sache klären.
Ein Problem sei die neue Technik für das Edelstahlbecken. Dies müsse anders bewässert werden als das frühere geflieste Becken. Uneins sind sich die Beteiligten über die Dimensionierung der Leitungen und deren Einbau. Ein zweiter Knackpunkt ist die Bodenbedeckung. „Die Aufbauhöhen haben sich etwas verändert“, sagt der Geschäftsführer. Durch neue Abdichtungen und das etwas über den alten Beckenrand hinausragenden Edelstahlbeckens hätten sich die Höhen verändert. Ein leichtes Gefälle werde benötigt, um ein Ablaufen des Wassers zu gewährleisten. Genau darüber herrschen allerdings unterschiedliche Ansichten. Es sei immer problematisch, einen Altbau zu sanieren. „Da wir in den Thermen viele Rundungen haben, ist der Einbau schwierig.“ Dabei gehe es um Millimeter. Schließlich sollen die Badegäste später nicht durch ein zu starkes Gefälle gefährdet werden. Was die Verzögerungen an finanziellen Auswirkungen mit sich bringen, kann Lackner noch nicht sagen. „Das wird aber nicht auf Null ausgehen.“ Auch für die BBF geht Geld verloren, das sie durch eine rechtzeitige Öffnung hätten einnehmen können.
Eine weitere schlechte Nachricht musste Georg Lackner gestern verkraften. Die Abnahme von Teilen der ebenfalls sanierten Sauna fiel negativ aus. In zwei Wochen erfolgt der nächste Kontrolltermin. Ist dann alles zur Zufriedenheit des Bauherrn erledigt, müssen die Bäderbetriebe die Saunaabteilung für den Betrieb herrichten. Somit dürfte es auch hier erst im November zu einer Wiedereröffnung kommen. Ursprünglicher Termin war der 1. August.
Nur das Restaurant Glashaus, das ebenso saniert und modernisiert wurde, konnte wie geplant nach vier Wochen wieder öffnen.
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