22.10.2007
Ämter zeigen Verein die kalte Schulter
Niederursel. Seit Jahrzehnten versucht der Sportverein SV Niederursel 1919 nun schon eine Laternen-Beleuchtung der Wegstrecke vom Dorfwiesenweg bis zum Vereinsgelände zu bekommen, bisher ohne Erfolg. „Bereits mein Vorgänger Georg Bernhardt kämpfte dafür“, sagt Valentin Wiedemann, der Vorsitzende des Vereins.
Auch der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) befasste sich regelmäßig mit dem Thema. Bereits 2004 beschloss das Stadtteilparlament auf Antrag von CDU und SPD einstimmig, den Magistrat aufzufordern, für eine entsprechende Beleuchtung zu sorgen. Doch die Sportplatzbesucher tappen heute noch immer im Dunkeln.
Am Freitagabend hatte deshalb Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) alle Beteiligten zu einem Ortstermin eingeladen. Doch von den Behörden erschienen nur die Vertreter des Ordnungsamtes. Die Mitarbeiter des Liegenschaftsamtes und der Naturschutzbehörde ließen sich dagegen nicht blicken. „Das Liegenschaftsamt teilte uns mit, dass ihm ein negatives Gutachten der unteren Naturschutzbehörde vorliegt“, sagt Nattrodt. Außerhalb der Bebauung sei danach keine Anbringung von Laternen erlaubt. Inwiefern die geplanten drei Laternen die Umwelt beeinträchtigen würden, ist aber noch unklar.
Für den Vereinsvorsitzenden Wiedemann ist das unverständlich: „Der Sportplatz hat eine Flutlichtanlage. Da kann es doch nicht auf die drei Laternen ankommen.“ Außerdem gehe es nur um eine Beleuchtung bis 22 Uhr beziehungsweise 24 Uhr am Wochenende. „Die Laternen sollen nicht die ganze Nacht brennen“, sagt auch der Ortsvorsteher. „Es geht vor allem um die Sicherheit der Kinder, die den Sportplatz besuchen“, betont Christiane Schubring, Fraktionsvorsitzende der CDU im Ortsbeirat 8. „Außerdem haben wir jetzt auch eine Mädchenmannschaft“, fügt Wiedemann hinzu. Es gebe nun mal Veranstaltungen, die bis nach Anbruch der Dunkelheit dauern. „Manche unserer Gäste trauen sich deshalb abends nicht einmal mehr, zum Sportplatz zu laufen.“ Andernorts gebe es doch auch beleuchtete Feldwege. Wo tagsüber die schöne Natur zu Spaziergängen einlädt, ist es vielen Menschen im Dunkeln unheimlich. Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sehen aus Gründen der Sicherheit die dringende Notwendigkeit einer Beleuchtung.
Es besteht noch Unsicherheit, ob die betroffenen Grundstückseigentümer die wenigen Quadratmeter bereitstellen werden, die für die Laternen erforderlich sind. Auch vom Stromversorger Mainova war niemand erschienen. Mit dessen Mitarbeitern wollte der Ortsbeirat klären, welche Art von Beleuchtung sich am besten für den Weg eignen würde. „Es gibt ja auch schon Solarlösungen“, sagt Schubring. Das hält auch Helga Dörhöfer, Fraktionsvorsitzende der Grünen, für eine gute Idee: „Es muss möglich sein, dort eine naturverträgliche Lösung zu finden.“ Ortsvorsteher Nattrodt hofft, dass beim nächsten Ortstermin mehr Behörden-Vertreter teilnehmen. „Ich versuche deshalb, schnellstmöglich einen geeigneten Termin zu finden“, unternimmt er einen neuen Anlauf. (law)
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