02.11.2007
Neuer Anlauf für die U-Bahn
Verkehrsdezernent Sikorski hofft auf Spitzengespräch von Stadt, Land und Bund
Riedberg. Mehrfach hat sich die Stadt für die Anbindung der U-Bahn am Riedberg an die A-Linie entlang der Eschersheimer Landstraße ausgesprochen.
Nachdem dem Ortsbeirat 12 (Kalbach, Riedberg) die geänderte Planung vorgestellt wurde, soll sich der Magistrat bei der Landes- und Bundesregierung nun für einen baldigen Bau der Strecke einsetzen. Das fordert zumindest die Grünen-Fraktion im Ortsbeirat. „Angesichts der Verzögerungen sind viele Menschen am Riedberg verunsichert. Wir wollen dem Magistrat ein Zeichen geben, dass der Bau der Strecke sehr wichtig ist“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Wolfgang Diel.
Dabei verweist Diel auf das für den 8. November geplante Spitzengespräch des Magistrats mit Vertretern des Landes und des Bundes. Die städtischen Planer sollen „auf die eindeutige Beschlusslage der Stadtverordnetenversammlung und des Ortsbeirats Kalbach/Riedberg“ hinweisen. Von Verwaltung und Politik erwarteten die Riedbergbewohner von Land und Bund eine baldige Startfreigabe für den Bau der Bahntrasse. Die Besiedlung des Riedbergs und der Ausbau der Einrichtungen der Universität seien bereits weit fortgeschritten, heißt es in dem Antrag. Zur weiteren Entwicklung des Stadtteils sei der Bau der Stadtbahn dringend notwendig.
Statt wie ursprünglich geplant über die Nordweststadt, Ginnheim und Bockenheim zum Hauptbahnhof zu fahren, sollen die Züge vom Riedberg zur Hauptwache geleitet werden. Mit 60 Millionen Euro kostet die neu geplante Strecke nur ein Viertel der ursprünglichen Summe. Das Land Hessen will 80 Prozent der Kosten übernehmen. Sowohl Grüne als auch CDU hatten stets betont, die neue Planung komme am Riedberg gut an.
Mögliche Gründe für die derzeitigen Verzögerungen könnten seiner Einschätzung nach sein, dass die Leistungsfähigkeit der bereits stark belasteten Trasse der U 1/2/3 in Richtung Innenstadt nicht ausreicht, vermutet Diel. „Auch wird möglicherweise der Wunsch nach einer zweiten Anbindung in die Innenstadt hinterfragt.“ Denn es gebe keine genauen Untersuchungen darüber, wohin die Menschen am Riedberg häufiger fahren: zum Hauptbahnhof oder in die Innenstadt. Auch der Wunsch nach einer Entlastungsstrecke für die A-Linie könne ein Grund für die Verzögerungen sein.
Aus Sicht des Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski (Grüne), der auf Seiten der Stadt selbst an dem Gespräch mit Land und Bund teilnehmen wird, steht dem baldigen Beginn der Arbeiten nichts im Wege. „Ich erwarte keine großen Probleme. Immerhin hat uns das Land einen Zuschuss bereits zugesagt.“ Große Verzögerungen erwarte er deshalb nicht mehr.
zurück
|