25.08.2004
Sparkurs gefährdet Kinder
Weil 2008 eine Schranke installiert wird, will die VGF einen Bahnübergang nicht sichern.
Seit Monaten drängen Bürger und der Ortsbeirat 8 (Nordweststadt, Heddernheim, Niederursel) auf die dringend erforderliche Sicherung des U-Bahn-Übergangs «Wiesenau», der von vielen Kindern und Jugendlichen genutzt wird. Doch wie schon in den Stellungnahmen zuvor verweist der Magistrat in seinem aktuellen Bericht darauf, dass bei der Inbetriebnahme der U-Bahn zum Riedberg ohnehin eine elektrische Schrankenanlage gebaut wird.
Nach den derzeitigen Planungen wird das im Jahr 2008 sein. Daher wird auch die Installierung einer provisorischen Schranke von der VGF aus Kostengründen abgelehnt. Als einzigen Kompromiss, den die VGF derzeit überprüft, ist das Aufstellen eines Drängelgitters oder die Einrichtung einer mechanischen, abschließbaren Schranke, im Gespräch, umso das unachtsame Überqueren der Gleise für Schulkinder zu erschweren.
Bereits vor einem Jahr kam es auf Bitte der Schulkonferenz der Heinrich-Kromer-Schule (Niederurseler Landstraße 60) zu einem Besichtigungstermin durch die Schulwegkommission, bei dem festgestellt wurde, dass «der zurzeit ungesicherte Übergang besonders aus Richtung Mertonviertel stadtauswärts eine Gefahr auf dem Schulweg der Kinder und auch für erwachsene Benutzer darstellt». Die Bahn fahre an dieser Stelle schnell und komme aus einer Kurve. Dass dies die Sicht der Fahrer sowohl auf den Übergang als auch das Erkennen der herannahenden Bahn für die Fußgänger erschwere, wie die Schulkonferenz feststellte, widerspricht die VGF: Die Sichtverhältnisse für die Fahrer sind zufrieden stellend. Deshalb sehen die Verkehrsbetriebe auch das Einrichten einer Langsamfahrstelle «als unnötig an».
Ortsbeirat und Schule verweisen darauf, dass der Übergang von Schülern aus dem Mertonviertel benutzt wird, um zur Heinrich-Kromer-Grundschule zu gelangen. Dieser Weg sei auch im Schulwegesicherungsplan enthalten. Entsprechende Sicherungsmaßnahmen seine für diesen Schulwegabschnitt schon aus diesen Gründen vorzunehmen. Auch aus mittel- und langfristiger Sicht ist eine Schranke erforderlich und geboten, da mit der Einschleifung der zukünftigen D-Linie auf die Gleise der A-Linie in diesem Gebiet der Stadtbahnverkehr durch die damit einhergehenden engeren Taktzeiten erheblich zunehmen und damit gleichzeitig das Gefährdungspotenzial für die Schulkinder entsprechend steigen werde.
Vor allem wollen sich Ortspolitiker und Eltern nicht darauf verlassen, dass die U-Bahn zum Riedberg tatsächlich 2008 den Betrieb aufnimmt und dann auch die Schranke installiert wird. Denn Planungsverzögerungen von ein oder zwei Jahren kommen schnell zu Stande – und das gefährdet die Kinder. (sö)
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